Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA

AC/DC waren auf Tournee in Deutschland, der Hard-Rock-Zuständige der Frankfurter Allgemeinen war dabei. Aus seiner Konzertkritik: "Man erinnert sich am Ende zwar an die großartigen Lieder, die AC/DC bei diesem ersten Deutschlandkonzert ihrer Welttournee gespielt haben, an das uralte ,TNT‘ oder das brandneue ,Anything Goes‘. Dazwischen aber verschwindet vieles auch im Gleichmaß und in einem angenehm ohrenbetäubenden Krach, der noch Stunden in den Ohren nachwirkt. Aus diesem Qualitätskrach ist Brian Johnson selten herauszuhören."

Beim Lesen dieser Passage habe ich mich auf der Stelle in das wunderbare Kompositum "Qualitätskrach" verliebt, weil es ja in geradezu genialer Weise die Essenz der AC/DC-Musi auf den Punkt bringt: Krach, aber der in qualitativ hochwertiger Ausfertigung, erzeugt nach den strengen australischen Krawallnormen. Als zuverlässige Lieferanten von Qualitätskrach haben sich in der Vergangenheit auch Deep Purple (in den 70er Jahren: "lauteste Rockband der Welt") erwiesen, desgleichen Blue Cheer, die Who und angeblich auch Manowar (für die kann mich mangels einer genaueren Kenntnis ihres Schaffens nicht verbürgen). Auch wenn als Strafe für den exzessiven Genuss von Qualitätskrach langfristig ein saftiger Qualitätstinnitus droht: Die Freude am lustvollen Krawallschlagen wird offenbar in unverminderter Intensität von Generation zu Generation weitergegeben.