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Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (20. 3. 2009) berichtet von ein paar findigen Hartz-IV-Empfängern, die es dank ihres Einfallsreichtums geschafft haben, aus der Langzeitarbeitslosigkeit herauszukommen. So hat etwa der 52 Jahre alte Berliner Frank Kornfeld ein Marderverscheuchgerät erfunden, welches lästige Marder stunden- und tagelang mit 125 Dezibel beschallt und ihnen so den Aufenthalt in Garten oder Garage vermiest. Herr Kornfeld warnt davor, Geräte mit geringerer Leistungskraft einzusetzen (es gibt auch solche, die nicht einmal 100 Dezibel schaffen), weil, so Kornfeld fachmännisch: ",Oft kommt es dann sogar zum Protestverbiss‘. Der Marder räche sich gnadenlos für die akustische Folter – zum Beispiel an Autokabeln."

Interessant an dieser Passage erschien mir das Wort "Protestverbiss", welches kongenial zum Ausdruck bringt, dass das Tier ja, anders als der Mensch, nur wenige Mittel hat zu protestieren. Marder können keine Petitionen schreiben, keine Flugblätter verteilen, keine Transparente entrollen, keine Eingaben an die Volksanwaltschaft machen usw. usf., daher bleibt ihnen also in der Tat nur der Protestverbiss, um ihren Unmut zu äußern. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang auch an unseren verstorbenen Kater Moritz, welcher ein notorischer Protestpinkler war und sich für erlittene Unbill erbarmungslos rächte, indem er Turnschuhe, Handtaschen und Sofabezüge nässte.
Wahrscheinlich haben die p.t. Leser ja selbst schon Erfahrungen mit tierischen oder menschlichem Protestverhalten gemacht: Für diesen Fall bitte ich um Mitteilung weiterer Protest-Komposita, welche sich dem Protestverbiss würdig zur Seite stellen lassen.