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Düdeln
Sounds, not Silence

Es ist schon etliche Jahre her, da hat mich ein sprachinteressierter Franzose in einem Gespräch darauf hingewiesen, dass das Deutsche über eine verschwenderische Vielfalt von Klang- und Geräuschverben verfüge, die für den Nicht-Muttersprachler gar nicht so einfach zu beherrschen seien: Zischeln, rascheln, rattern, knistern usw. usf.

Mir war das zuvor nie so aufgefallen – was darauf zurückzuführen ist, dass man Phänomene, die die eigene Sprache betreffen, meist dann erst bewusst wahrnimmt, wenn man explizit darauf hingewiesen wird. In Linz, so lese ich in der Zeitschrift "News", werden derzeit im Rahmen der Linz09-Kulturhauptstadtaktivitäten "Zeichen gegen die akustische Dauerberieselung" gesetzt, und die Redakteurin oder der Redakteur des betreffenden Artikels unterstreicht die Berechtigung dieses Anliegens, indem sie (oder er) gleich zu Beginn seines Artikels ein akustisches Schreckenskabinett heraufbeschwört: "Es düdelt im Fahrstuhl. Es klimpert auf der Rolltreppe. Und es dröhnt in der Tiefgarage."

Das klingt in der Tat bedrohlich. Leichte Verständnisprobleme habe ich aber mit dem Wort "düdeln", das mir viel weniger vertraut ist als das "dudeln". Das "Dudeln" haben die liebenswürdigen Leser ja unlängst beim Stichwort "Schlankdudler" gründlich durchdekliniert; da wäre es doch eine schöne Ergänzung, wenn ihnen jetzt auch zum Düdeln noch etwas einfiele: Wer oder was düdelt, was das akustisch Spezifische am Düdeln ist und so fort.