Die SPD hat es schon schwer genug, aber dass sich ihr Abgeordneter Karl Lauterbach jetzt auch noch in den Kopf gesetzt hat, den Deutschen ausgerechnet das sommerliche Grillen zu vermiesen, das ist in der Tat ein harter Schlag. Lauterbach ist studierter Gesundheitsökonom und weiß daher um die krebserregenden Gefahren von verkohlten Koteletten und Schweinefett, das zischend in die Glut tropft und rät daher seinen Landsleute dazu, sich Lachs statt Bratwurst auf den Rost zu legen. Allerdings: Wer will sich das im Sommer schon raten lassen, und von einem Politiker noch dazu? Kein Wunder also, dass die Bildzeitung, immer auf Seiten des Volkes, Lauterbach sofort mit dem Titel "Professor Spaßbremse" bedacht hat. Eine maliziös gewählte Bezeichnung, die droht, dem Bezeichneten auf das Unangenehmste anzuhaften!

Wenn ich mich nicht irre, ist die "Spaßbremse" eine Bezeichnung, die eher in Deutschland zuhause ist als bei uns Ösis, aber das kann auch, mangels ausreichender empirischer Unterfütterung, eine völlig verfehlte These sein. Wenn es ein paar Ösi-Leser geben sollte, die die Spaßbremse prominent in ihrem Wortschatz prangen haben, so mögen sie bitte sofort einen geharnischten Protest loslassen. Die Frage bleibt aber dennoch, wie wir einen Spielverderber wie Professor Lauterbach hierzulande nennen würden, wenn wir ihn nicht "Spaßbremse" nennen. Vielleicht hat ja jemand den einen oder anderen netten Tipp dazu in petto bzw. kann uns verraten, welcher österreichische Politiker am ehesten dem Charaktertypus einer Spaßbremse entspricht.