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Foto: Reuters/Almeida

Im Presse-"Spectrum" der Vorwoche berichtet die Grazer Pornodarstellerin und -produzentin Renee Pornero von den jüngsten Trends in ihrer Branche, die, wenn ich es denn recht verstanden habe, darauf hindeuten, dass die professionellen Pornografen gegenwärtig wenig zu lachen haben. Denn: Die neuen technischen Errungenschaften haben es auch Amateuren und Amateurinnen möglich gemacht, innerhalb ihre eigenen vier Wände kostengünstig saftige Kopulationsfilme herzustellen und diese dann sogleich ins Internet zu stellen. Auf diese neue Herausforderung haben die Profis noch keine Antwort gefunden, berichtet Frau Pornero: "Manche Regisseure sind bereits massiv damit überfordert, regelmäßig neue Stories abzuliefern. (...) Die Darsteller werden nach Verfügbarkeit und nicht nach Rolle, die Locations nach befickbarem Untergrund gecastet, der Titel ergibt sich von selbst."

An dieser Passage ist natürlich vor allem das Wort "befickbar" interessant, weil es einen nicht alltäglichen Einblick in die Denk- und Arbeitsweise von Pornoproduzenten ermöglicht. So wie ein Theaterregisseur darüber nachdenkt, ob eine Bühne gut bespielbar sei, denkt eine Pornoproduzentin eben über die Befickbarkeit diverser Untergründe nach, wobei ich jetzt einmal annehme, dass sich Betten oder Sofas besser beficken lassen als Betonböden oder ungehobelte Holzbretter (Vorsicht: Schiefergefahr!). Wahrscheinlich ist aber noch viel subtilerer Sachverstand und große Erfahrung nötig, um beurteilen zu können, wie gut sich ein Ort zur Porno-Verfertigung eignet. Ich hoffe, dass ich dem sittlichen Empfinden meiner Leser nicht zu nahe trete, wenn ich sie dazu ermuntere, etwaige ergänzende Assoziationen zum heiklen Thema der Befickbarkeit diverser Locations zu posten.