Man kann gegen KHG sagen, was man will, aber bei der Wahl seiner Firmennamen hat der größte Finanzminister aller Zeiten seit je Geschmack, sprachliche Treffsicherheit, ja mehr noch: poetisches Feingefühl an den Tag gelegt. Die "Valora Solutions Projektbegleitung GmbH." zum Beispiel, welche er gemeinsam mit Peter Hochegger und Walter Meischberger gegründet hat, ließ zwar von der Performance her zu wünschen übrig, dafür aber erfreute sie ihre Geschäftspartner mit einer köstlichen Firmenbezeichnung voll viel versprechender Assoziationen. Allein das preziöse "Solutions" vermittelt den wohltuenden Eindruck, dass Grasser und Co. imstande wären, mit einer ganzen Wagenladung von Lösungen vorzufahren, und dies natürlich nicht nur in Österreich, sondern, wie die Wahl des englischen "Solutions" suggeriert, auf der Ebene der internationalen Hochfinanz. Noch einschmeichelnder ist das prächtige Valora, das erstens wie Butter auf der Zunge zergeht - Vaaa - looo - raaaa, Vaaa - looo - raaaa, Vaaa - looo - raaaa ¬- und in dem, zweitens, werthaltige Wörter wie das lateinische "Valor" oder das französische "Valeur" mitschwingen, sodass am Performanceversprechen dieses Instituts kein Zweifel bestehen konnte.

Namen, die man bei der Gründung von Firmen hingegen eher vermeiden sollte, sind etwa Defraudanzia Incorporated; Hochstapel, Krach und Krida GesmbH oder Schlitzohr Solutions AG. Möglicherweise haben ja auch die p.t. Leser die eine oder andere Assoziation in petto, was es denn bei der Benennung neuer Firmen zu bedenken gäbe.