Das Internet verändert alles, und nachdem es schon die Musikindustrie so aufgemischt hat, dass man diese kaum mehr erkennen kann, sind jetzt offenkundig die Bücher dran. Für die Zusammenführung von Buch und Video, die neue Gerätschaften wie Kindle geradezu naturgemäß provozieren, ist im Englischen der Ausdruck Vook im Umlauf (von: Video plus Book); die kongeniale deutsche Entsprechung des Vooks ist das Vuch, Mehrzahl Vücher. Ich meine dazu: Strukturkonservativ, wie ich es nun einmal bin, sehe ich der Möglichkeit, dass ich in meinen Flauberts und Tolstois künftig auf Video-Einsprengsel stoßen könnte, mit großer Skepsis entgegen: Die Arbeit, mir selbst meine Bilder im Kopf zu machen, lasse ich mir nur ungern abnehmen. Sei's drum: Wahrscheinlich ist der Siegeszugs von Vook und Vuch nicht aufzuhalten, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir es mit Sachvüchern und Kochvüchern, Grundvüchern und Schulvüchern, Vüchergestellen und Vücherwürmern zu tun bekommen. Vomöglich haben ja auch die p.t. Leser ein paar Wortassoziationen in petto, welche die schöne neue Vücherzukunft sprachlich antizipieren.