Wer unter der Woche von seinem Privat-Chauffeur durch die Welt gegondelt wird, dessen größte Sorge wird vielleicht sein, ob er Samstag mit dem Ferrari oder mit dem Maserati ins Wochenende fährt und welche dazu passenden Anzüge er auswählt. Aber auch halbwegs normale Menschen können Sportwagen fahren, hat man auf der Vienna Autoshow gesehen.

Um 25.230 Euro kann man einen Veyron zum Service in die Werkstatt stellen, oder einen Clio Renault Sport fahren. Im Gegensatz zum vierfach aufgeladenen Veyron hat der Clio einen Saugmotor. Und der hat nur vier Zylinder. Trotzdem bringt es der Clio Renault Sport auf eine Literleistung von über 100 PS: Aus zwei Litern holt Renault 201 PS, was für einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 6,9 Sekunden reicht. Gerade mit dem Cup-Fahrwerk hat der Clio RS begeistert.

 

Foto: Werk

Frontalangriff mit Differentialsperre
Wenn, dann nur mit Cup-Fahrwerk, darf man den Mégane Renault Sport ordern. Dann hat der 250 PS starke Fronttriebler nämlich das Sperrdifferential auf der Antriebsachse, was herrliche Drifts zulässt. Unter 30.000 Euro bekommt man den sportlichen Renault jetzt, der aus dem Zwei-Liter-Motor dank Aufladung 250 PS holt.

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Fast 10.000 Euro ist der Ford Focus RS teurer, er kostet 39.900 Euro. Dafür ist er aber auch um ein Alzerl stärker. Ach was, das ist schon ein ganzes Alz: 305 PS holt der Kölner aus dem aufgeladenen 5-Zylinder und erzeugt dabei einen Klang, dass einem Eiszapfen auf den Nackenhaaren wachsen. In 5,9 Sekunden sprintet der Focus von 0 auf 100 km/h und wird so zum Porsche-Schreck. Was da wohl in einem Porschefahrer vor sich geht, wenn der grüne Fleck im Seitenfenster nicht verschwindet?

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Wie beim Renault Mégane hat der Ford Focus in der RS-Variante das Sperrdifferential auf der Vorderachse und driftet bei richtiger Bedienung wie ein Hecktriebler. Der auffällige Ford Ka Individual Grand Prix hingegen ist kein aufgemotzter Sportler. Beim 69 PS-Benziner oder 75 PS Diesel hat man nur am Styling Hand angelegt.

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Aparte Italo-Tuner
Ganz anders der Fiat 500 von Tuner Abarth. Die Italiener laden den 1,4-Liter Benzinmotor auf und holen so 135 PS aus dem Aggregat. Damit die gesteigerte Kraft auch ordentlich auf die Straße kommt, bekommt auch der Abarth 500 ein Sperrdifferential.

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Ebenfalls recht rund kommt der neue Peugeot RCZ daher. Der bei Magna-Steyer zusammengebaute Franzose bringt es auf 160 oder 200 Turbo-PS. Der kleine Benziner wird 26.450 Euro kosten, der 200 PS Twin-Turbo wird aber auch noch um unter 29.000 Euro erhältlich sein.

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Mitsubishi Evolution
Richtig viel Geld kostet dann schon der Mitsubishi Evolution. Ab 55.740 Euro darf man den knapp 300 PS starken Rallye-Wagen nach Hause fahren. Damit ist er ordentlich teurer als etwa der etwas stärkere Focus RS, hat dafür aber Allradantrieb, einen zum Vorgänger um 12 Kilogramm leichteren Motor aus Aluminium, damit einen niedrigeren Schwerpunkt und ist wohl eher die Wahl derer, die wirklich eine Rallye fahren wollen und nicht nur ein gespaltenes Verhältnis zu ihrem Führerschein haben.

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Ein richtiger Führerschein-Schleuderer dürfte auch der Seat Cupra sein. In der Normalversion leistet der 2.0-Liter TSI 240 PS und schafft in 6,4 Sekunden den Sprint von 0 auf 100 km/h um 29.990 Euro. 2.000 Euro mehr kostet der Cupra R, der es auf 265 PS bringt und in 6,2 Sekunden die 100 km/h-Marke durchbricht. Größter Nachteil am Cupra ist, dass das ESP nicht komplett abschaltbar ist.

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Sportskanonen fürs Volk
Auf der gleichen Bodengruppe wie der Cupra kommt der Golf daher. Im Golf R bringt der gleiche 2.0-TSI-Motor 270 PS auf vier Räder, und der Golf braucht nur 5,7 Sekunden für den Hunderter. Den starken Volkswagen bekommt man ab 41.230 Euro, und damit ist er um mehr als zwei Tausender teurer als der Scirocco R mit seinen 265 PS, der wegen Fronttrieb das bessere Leistungsgewicht hat und dazu sportlicher aussieht.

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Sportlich beschreibt auch den Subaru Impreza WRX STI recht gut. 300 PS aus einem aufgeladenen 2,5 Liter Boxermotor katapultieren den Impreza um 54.240 Euro in 5,2 Sekunden auf 100 km/h. Wie schon sein Vorgänger, ist der WRX STI eher eine Rennmaschine als ein Wagen für den Wochenend-Einkauf. Dazu würden ihn nur Leute benutzen, die schon zwei Ferraris haben und deren Maserati gerade beim Service steht. (Guido Gluschitsch)

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