Die Sonntags-Presse vom 16. Mai zitiert Bill Mitchell, den Leiter der internationalen Abteilung des Poynter-Instituts in Florida, welches sich der Medienforschung und Journalistenausbildung verschrieben hat: "Werbeagenturen sollten sich in Sachen Vertrieb ihrer Botschaften etwas ganz Neues einfallen lassen. Medien sollten Partnerschaften - 'frenemies', halb Freund, halb Konkurrent - schließen." Das Wort "Frenemy" (bisweilen auch "Frienemy" geschrieben), so verrät es uns die Wikipedia, ist, rein von der Wortstruktur her betrachtet, eine Mixtur aus Freund und Feind, Friend und Enemy. Neben der Halb-Freund-Halb-Konkurrent-Bedeutung hat der Frenemy noch eine andere: Nämlich die eines Feindes, der sich hinterfotzigerweise als Freund tarnt, um uns, quasi mit dem Dolch im Gewande, ordentlich eins auszuwischen. Eine deutsche Entsprechung des Frenemy ist mir nicht bekannt (Freind?), aber womöglich haben ja die p.t. Leser den einen oder anderen Tipp in petto, wie man diese Wortschatzlücke ausfüllen könnte.