Ein Wort, nona, aus der Leserbriefseite der Kronenzeitung, wo eine freundliche Einstellung gegenüber der EU bekanntlich immer streng geahndet wird. Zum Thema "Schleimen" existiert bereits ein Stichwort in diesem Wörterbuch, aber den EU-Schleimi nehme gerne als Ergänzung separat auf, zumal er ja auch sprachlich recht elegant konstruiert ist. Bemerkenswert ist die Modifikation des geläufigeren "Schleimers" zum "Schleimi", was vermutlich zum Ausdruck bringen soll, dass dem Sich-Einschleimen bei der EU eine infantile Komponente anhaftet. 

Ebenfalls interessant: Die Institution, bei der der Schleimi sich einschleimt, wird kurzerhand vorangestellt, sodass sich jedermann sofort im Klaren ist, dass er es nicht mit einem abstrakten Wald- und Wiesen-Schleimi zu tun hat, sondern mit einem konkreten EU-Schleimi. Dieser Sprachlogik zufolge müsste man jemanden, der sich bei der ÖVP (SPÖ, FPÖ) einschleimt, wahrscheinlich einen ÖVP-Schleimi, SPÖ-Schleimi oder FPÖ-Schleimi nennen.

Womöglich wollen sich ja auch die p.t. Leser mit ein paar schönen Assoziationen als Wörterbuch-Schleimis betätigen.