FPÖ-Gemeinderat Toni Mahdalik, Retter der Wiener Donauinsel, ...

Foto: kap

... läuft mit seinen Vorschlägen beim Wirten Toni Chrapal offene Türen ein.

Foto: kap

Kämpft nicht gegen Windmühlen, sondern gegen "Wildgrillen".

Foto: kap

Mahdalik: Weitläufige Grillzonen sind ihm ein Dorn im Auge.

Foto: kap

Insel-Wirt Chrapal am Fahrradweg: "Da stellen's ihre Griller auf."

Foto: kap

Wien - Wenn Toni Mahdalik alles gerettet hätte, was er wollte, sähe Wien anders aus. Der FPÖ-Gemeinderat wollte die 21er-Linie in Leopoldstadt erhalten, das Döblinger Nobel-Grätzel Nussdorf vor gierigen Grundstücksspekulanten retten und seinen Heimatbezirk Donaustadt vor einer Che-Guevara-Statue bewahren.

Derzeit bläst Mahdalik zur Rettung der Donauinsel. "Man fährt mit dem Fahrrad durch die Rauchschwaden und wird beschimpft. Eigentlich bedroht", ärgert sich der geschäftsführende Bezirksobmann über "Grillexzesse". 70 bis 80 Prozent der illegalen Grillmeister - Mahdalik spricht vom "Wildgrillen" - seien Muslime. Keine Österreicher? "Vereinzelt vielleicht", sagt Mahdalik, "aber die fühlen sich dort dann auch nicht extrem wohl."

Gastronom umzingelt von Grillgelagen

Mahdalik nimmt gerade Platz in Tonis Inselgrill, einem urigen Wirtshaus, wo sich Sportler mit Schnitzel und Spare-Ribs belohnen können. Der Wirtshausbesitzer, Toni Chrapal, ist Mahdaliks Verbündeter gegen das Wildgrillen. "Jeder Jugo hat heute seinen Griller und seinen Hammel mit", zürnt Donauinsel-Wirt Chrapal, "die kommen ja zum Teil von Mödling und Eisenstadt rauf." Und eben diese weitgereisten Barbecue-Freunde mit Migrationshintergrund würden ihm die Parkplätze verstellen.

"Die Leute weichen großflächig aus", bestätigt Mahdalik. "Es kann doch nicht sein, dass ein Gastronom von Grillzonen eingekesselt wird."

Mahdalik: Schluss mit Grillzonen

Konkret sieht das so aus: Die zwei Grillzonen im anderthalb Kilometer langen Stück zwischen Ostbahnbrücke und Steinspornbrücke würden schamlos ignoriert werden. Geht es nach Mahdalik sollte es aber gar keine Grillzonen geben, sondern die zugelassenen öffentlichen Grillplätze - auf der Donauinsel derzeit 13 - könnten auf 20 oder 25 aufgestockt werden.

So würden Wirte wieder mehr Geschäft machen, und nicht-grillende Donauinsulaner könnten friedlich passieren. "Ich kenne Gäste, die vom Fahrrad herunter gerissen wurden", erzählt Chrapal.

Blauer Hundefreund

Die gemeinsame Petition von Mahdalik und Chrapal, "Rettet die Donauinsel", haben bis heute 7000 Wiener unterschrieben. Mahdalik will die Unterschriften am 17. September, bei der letzten Gemeinderatssitzung vor der Wahl, an Stadträtin Ulli Sima übergeben. "Na gut, es wird nicht viel nützen, weil die SPÖ ihre ganze Politik ja mit Kalkül macht. Braucht man sich nur den Herrn Al Rawi (muslimischer SPÖ-Gemeinderat, Anm.) anschauen."

So wundert es Mahdalik auch nicht, dass auf der Donauinsel Hundeverbote verhängt wurden. "Hunde sind für Muslime unreine Tiere", sagt Mahdalik, hinter vorgehaltener Hand würden ihm Magistratsbeamte das Schielen der SPÖ auf den muslimischen Wähler bestätigen. Aus der "Kronen Zeitung", die ihre mangelnde Xenophilie mit viel Tierliebe aufwiegt, bekam Hundfreund Mahdalik schön öfter Rückenwind für seine Aktionen.

Hoch zu Ross auf der Copa Cagrana

Mahdalik, seit 2005 im Gemeinderat, spielte früher Fußball für den Wiener Sportclub und die Vienna. Schon damals, heißt es, sei er unermüdlich gelaufen. Und manchmal wird Mahdaliks Einsatz auch belohnt: Dass die Albert-Schultz-Halle im 22. Bezirk ausgebaut wird (statt eine Sporthalle in einem anderen Bezirk zu bauen) und dafür an der Alten Donau eine Strandbar für 150 Gäste nicht realisiert wurde, heftet sich der umtriebige 43-Jährige auf die blauen Fahnen.

Seine alte Forderung, gegen Drogendealer auf der Copa Cagrana mit berittener Polizei vorzugehen, verhallt hingegen schon seit 2005 ungehört. Warum er dafür ist? "Weil Pferde abschreckend wirken." Auch bei Demonstrationen könne er sich berittene Exekutive vorstellen. "Aber dann kommen's mir immer gleich mit dem 34er-Jahr." (Lukas Kapeller/derStandard.at, 5.9.2010)