Kaum ein Hersteller kann sich dem Elektroauto-Hype entziehen. Die ersten Vorboten gehen bereits an den Start, aber sie sind, eh klar, noch sauteuer. Etliche Studien malen die Vision einer grandiosen sauberen Zukunft

Erstes halbwegs ernstzunehmendes Elektroserienvehikel der Neuzeit ist Mitsubishis i-MiEV. Dessen französische Ableger - Peugeot iOn und Citroën C-Zero - folgen in Bälde. Doch schon demonstriert man, dass es stilistisch auch attraktiver geht - oder in ein paar Jahren gehen könnte: Peugeot EX1 (leider nicht am Salon), Citroën Survolt, meine Damen/Herren.

Ganz groß elektrisch angehen will es der Renault-Nissan-Verbund, Konzernwundermann Carlos Ghosn bekräftigte am Salon erneut, dass es ab Mitte 2011 aber sowas von ernst wird mit E-Autos am bzw. vom laufenden Band (den Auftakt machen Fluence Z.E. und Kangoo Express Z.E.), und da nun mal Heimmesse in Paris, hat Renault Vortritt vor Nissan. Also zeigt, ja: geigt man auf mit dem grandiosen Dezir, Flügeltürer auf Gallisch, und den seriennahen Studien Zoe (der mit der Nasenbär-Bestromung, durch das Marken-Emblem vorn) und Twizy.

Renault setzt auf die reine Lehre des E-Antriebs.

Foto: Stockinger

Die deutschen Nachbarn tasten sich etwas betulicher an die E-Serie heran. In Kleinserie startet: Mercedes A-Klasse E-Cell - deren zwei Li-Ion-Batterien (doppeltes E-Smart-Paket) über 200 km Reichweite ermöglichen soll(t)en. Der E-Motor leistet 95 PS und 290 Nm Drehmoment. Opels Range-Extender-Mobil Ampera kommt ebenfalls 2011 in die Gänge. 

95 PS bei über 200 km Reichweite verspricht Mercedes' A-Klasse E-Cell. Kleinserie, aber startbereit.

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Und dann zeigt Audi mit dem e-tron Spyder nicht nur einen Showstopper, sondern eine wohl auch realistischere Version des 2009 auf der IAA gezeigten e-tron Coupés (war ein reines Elektrofahrzeug). Spyder-Konfiguration: 300-PS-Diesel-Mittelmotor. Zwei Asynchron-E-Motoren mit 88 PS Gesamtleistung und 352 Nm Drehmoment an der Vorderachse. Batterien steckdosenladbar (=Plug-in). Führt laut Audi in Summe zu: 2,2 l / 100 km Verbrauch.

Der Audi setzt auf Diesel-Plug-in-Hybrid.

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Überraschung: Auch Seat hat eine scharfe Studie zum Thema E-Mobilität mitgebracht. Den IBE. Reines Elektroauto mit 102 PS. Bis so was in Serie kommt, vergehen aber noch ein paar Jährchen - so wie auch bei Kias dreisitziger E-Auto-Studie Pop. Die aber zeigt, dass auch die Koreaner an dieser Zukunftstechnologie werken. Batterietechnisch liegen sie ja bekanntlich mit an der Weltspitze.

Seat elektrisiert mit dem IBE. Ein reines Elektro-Konzeptfahrzeug mit 102 PS. Heißt: Auch bei Seat wird's hochspannend.

(Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/08.10.2010)

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