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Rhinopithecus strykeri im Porträt

Foto: REUTERS/Dr Thomas Geissmann/Fauna & Flora International

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Berlin - In Südostasien haben Biologen der Umweltorganisation Fauna & Flora International (FFI) eine bisher unbekannte Affenart entdeckt. Sie zählt zu den Stumpfnasenaffen, von der bislang vier Arten bekannt waren, die alle in Südostasien leben und stark gefährdet sind. Der nun entdeckte Burmesische Stumpfnasenaffe (Rhinopithecus strykeri) lebt im Norden von Myanmar nahe den Flüssen Mekong und Salween, wie das internationale Forscherteam im "American Journal of Primatology" berichtet. Mit einer geschätzten Populationszahl von etwa 300 Individuen gilt die Art als stark bedroht.

Stumpfnasenaffen gehören zu einer Affenfamilie, deren bekanntere Vertreter die indischen Languren und der Nasenaffe von Borneo sind. Eine auffällige Nase hat auch die nun entdeckte Art - allerdings genau entgegengesetzt zum überdimensionalen Riechorgan des Nasenaffen: Rhinopithecus strykeri hat eine Stupsnase, deren weite Öffnungen nach oben gerichtet sind. Darüberhinaus sind die Tiere durch wulstige Lippen und ein schwarzes Fell mit weißen Haarbüscheln an Kinn, Ohrspitzen und im Genitalbereich gekennzeichnet.

Die Nase ist den Erzählungen der regionalen Bevölkerung nach auch der Grund, warum die Art recht einfach zu finden sei, obwohl sie räumlich sehr isoliert lebt: Bei Regen dringe nämlich oft Wasser in die weiten Nasenlöcher und zwinge die Tiere zu heftigem Niesen. Daher würden die Affen bei feuchter Witterung auch meist mit dem Kopf zwischen den Knien hocken. (APA/red)