Wenn jemand ein Gutachten schlecht findet, hat er die Option, nicht von einem Gutachten, sondern von einem Schlechtachten zu sprechen. Der vor einigen Wochen veröffentlichte Bericht der Pensionskommission erschien dem ehemaligen ÖVP-Nationalratspräsidenten und jetzigen Pensionisten-Lobbyisten Andreas Khol so missraten, dass er ihn als "Schlechtachten" abqualifizierte.

Paradoxerweise ist Schlechtachten kein schlechtes, sondern ein gutes, weil erheiterndes Wort, und wenn man genauer darüber nachdenkt, ließe sich das Wortbildungsprinzip ja vielleicht auch noch auf andere Gut-Wörter anwenden. Wird ein Gutschein nicht eingelöst oder aus irgendwelchen Gründen ungültig, verwandelt er sich in einen Schlechtschein. Gerät man am Monatsende in die roten Zahlen, verfügt man über kein Guthaben mehr, sondern über ein Schlechthaben usw. usf. Ich nehme an, die p.t. Leser werden diese Liste um ein paar zierliche Einträge zu erweitern wissen.