Zum vorweihnachtlichen Blues wegen mangelnder Sonneneinstrahlung gesellt sich in Deutschland ein neues Leiden: Die "Pixel-Tristesse". Die Zeit (44/2010) berichtet unter dem Titel "Pixel-Tristesse in Blurmany" (von englisch to blur, verwischen, trüben), mancher Deutsche würde sich daran stoßen, dass viele schmucke Straßenzüge zwischen Lindau und Kiel, Aachen und Görlitz in "Google Street View" durch unansehnliche graue Schleier verhangen sind. Dies deshalb, weil es jedem deutschen Hausbewohner freistand, die Abbildung seiner jeweiligen vier Wände durch Google zu untersagen. Nicht einmal einen Grundbuchsauszug musste man mitschicken, sodass es leicht möglich war, irgendwelche x-beliebigen Immobilien mit dem Abbildungsbann zu belegen. Jetzt aber herrscht bei manchem die Pixel-Tristesse, vor der wir nur hoffen wollen, dass sie sich nicht zu einem handfesten Pixel-Blues oder gar einer Pixel-Depression steigern möge. Dann wäre nämlich Therapiebedarf in Form von Pixel-Psychotherapie oder Pixel-Psychopharmaka nicht mehr auszuschließen.