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In der Affäre um das Gewerkschafts-Schwergewicht Fritz Neugebauer hat der oberösterreichische Landeshauptmann Pühringer eine interessante, nicht allzu häufig zu hörende Redewendung ins Spiel gebracht. An die Adresse Neugebauers gerichtet meinte Pühringer, wenn man ein Paket vereinbare, dann müsse man auch dazu stehen. Nachsatz: "Noch dazu, wenn man es als ranghoher Parlamentarier im Parlament beschlossen hat, kann man sich nicht im Nachhinein die Rosinen herauspicken, da hört sich der Gurkenhandel auf". Die Sache mit dem Gurkenhandel bedeutet gleich viel wie "Da hört sich doch alles auf" oder "Da hört sich der Spaß" auf, markiert also eine Grenze des Zulässigen.

Vegetarier, Veganer und andere Gemüsefreunde werden aus dieser Redewendung vielleicht eine gewisse Gurkenfeindlichkeit heraushören, zumal ja die Gurke auch in anderen Formulierungen recht abschätzig behandelt wird: Ich denke etwa an die "Gurkentruppe" im Fußball, oder auch an das Verbum "etwas vergurken" oder die ominöse "Gurkenkrümmung", die immer dann herhalten muss, wenn es gegen die Brüsseler Bürokratie geht. Auch die Redewendung "sich eine große Gurke herausnehmen" (bedeutet laut Röhrichs "Großem Lexikon der Redensarten" soviel wie "unverschämt sein") siedelt in einem negativen Assoziationsfeld. Womöglich haben ja die p.t. Leser die eine oder andere Idee, woher diese Animosität gegen die Gurke rührt - und selbstverständlich sind auch weiterführende Gedanken zum Thema "Der Gurkenhandel und seine Grenzen" herzlich willkommen.