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Zukünftig soll durch die Verbrennungswärme des Krematoriums die neue Unternehmenszentrale der Wiener Bestattung beheizt werden.

Foto: APA/DELUGAN MEISS

Die Bestattung Wien will - zumindest auf den ersten Blick - mit ungewöhnlichen Methoden ihre neue Unternehmenszentrale am Zentralfriedhof warm halten. Künftig soll das dort befindliche Krematorium den Neubau, der 2012 fertig sein wird, beheizen. Sprecher Jürgen Sild bestätigte am Freitag entsprechende Medienberichte. Dass die künftige Zentrale mit Leichen beheizt werde, könne man so aber nicht sagen, betonte er.

"Um einen Menschen zu kremieren, muss man sehr viel Energie aufwenden", erklärte der Sprecher. Immerhin müsse im Ofen dafür eine Temperatur von mehr als 800 Grad erzeugt werden. Im Zuge der Verbrennung bleibe Restenergie, die man aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes bestmöglich nutzen wolle. Allerdings müsse der neue Unternehmenssitz, der gegenüber von Tor 2 und damit direkt neben dem Krematorium entstehen wird, zusätzlich mit Gas geheizt werden.

"Pietät an oberster Stelle"

"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, da Pietät bei uns natürlich an oberster Stelle steht", versicherte Sild. Die Methode sei international durchaus üblich, verwies er auf Vorbilder etwa in Deutschland. Der mit dem Neubau der Zentrale beauftragte Architekt sei mit diesen Plänen an die Bestattung Wien herangetreten, eine Umsetzung sei derzeit "noch nicht in Stein gemeißelt", jedoch angedacht.

Dass das Krematorium an das Fernwärmenetz angeschlossen werde, wie in einzelnen Berichten zu lesen war, stimme nicht. Vielmehr verlaufe dort überhaupt keine Fernwärmeleitung. Die Bestattung Wien kremiert im Jahr zwischen 5.500 und 6.000 Verstorbene. Dabei handle es sich nicht nur um Wiener, sondern auch um Tote aus angrenzenden Bundesländern, so Sild. Schließlich gebe es in Österreich nicht allzu viele Krematorien. (APA)