Musste mir gerade die gut tausend Seiten von Roberto Bolaños Romanbergwerk 2666 reinziehen, weil im letzten Jahr nicht genug Zeit dafür war. Darin gefunden (p. 465 ff.): Eine ausladende Aufzählung klassischer Ängste, von denen die Menschheit im allgemeinen und die Mexikaner im besonderen geplagt werden. Da gibt es relativ konventionelle wie die Klaustrophobie oder die Agoraphobie, aber auch subtilere und entlegenere Angst-Exemplare, mit denen man es zu tun bekommen kann: Die Pluviophobie etwa (Angst vor dem Regen), die Thalassophobie (Angst vor dem Meer), die Trichophobie (Angst vor Haaren), die Klinophobie (Angst vor Betten), die Ballistophobie (Angst vor Kugeln) oder die Gephydrophobie, die Angst, über Brücken zu gehen, wobei der Einsturz der Reichsbrücke manchem Wiener Gephydrophobiker sicher den letzten Rest gegeben haben dürfte. Die tapferen Leserinnen und Leser bitte ich jetzt aber in aller Form, etwaige Anflüge von Postophobie aus ihrem Gemüt zu verbannen und ihre sprachlichen Anregungen zu psychiatrisch möglicherweise noch nicht klassifizierten Ängsten furchtlos zu posten.