Der Mannheimer Comedian Bülent Ceylan ist auf Tournee mit seinem neuen Programm, welches da den Titel "Ganz schön turbülent" trägt. Aus seinem Vornamen und dem deutschen „turbulent" (aus dem lateinischen turbulentus = unruhig, wirr, stürmisch, aufgeregt, bewegt) hat Ceylan ein deutsch-türkisches Kofferwort fabriziert, dessen Witz darin liegt, dass es die klischeehafte, aber nicht unzutreffende Vorstellung vom Türkischen als einer überaus ü-reichen Sprache bedient. Beim Googlen ("gügeln" auf Türkisch?) bin ich auf einen erhellenden Artikel des SZ-Korrespondenten Kai Strittmater gestoßen, in dem sich dieser dem Erlernen der türkischen Sprache und dem Ü im Besonderen widmet. "Lärmig, krachig, laut" heißt zum Beispiel "Gürültülü", und noch einen Zacken ü-lastiger ist der Weckrüf - Verzeihung, der Weckruf - des türkischen Hahns: "Ü-ürü-üüü!". Kein Wunder also, dass der Deutschsprachige, der, aus welchen Gründen immer, einen Türkischsprachigen simulieren will, einfach ein paar einschlägige Pünktchen über die U's hängt und solcherart schnell zu einem pseudotürkischen Minimalvokabular kommt. Womöglich fühlt süch ja der eine oder andere Poster durch dieses Stichwort zu ein paar pfüffigen Ü-Wützchen motüvürt.