Die Zeit berichtet in ihrer letzten Ausgabe, dass nach dem megaerfolgreiches Schamrasur-Epos "Feuchtgebiete" die Publikation des nächsten Romans von Charlotte Roche bevorstehe; der Verleger ist schon ganz aufgeregt, weil alle Hinweise auf das neue Roche-Buch jetzt schon veritable "Klickgranaten" seien. Unter diesem martialischen Wort versteht man im Online-Jargon eine megahäufig angeklickte Website, wie zum Bespiel diese: "Es ist eine wahre Klickgranate: Die britische 'Sun' hat im Internet Videos eines Mannes veröffentlicht, der Treppen hinabstürzte und Straßen entlangtorkelte - offenbar im Vollrausch." (Spiegel Online). Auch Janet Jacksons Brustwarze wurde damals, als sie unvermutet ins Freie entfleuchte (Stichwort: "Nipplegate"), zu einer "Klickgranate".

Ich möchte dieses Stichwort auch zur trivialen Feststellung nutzen, dass das Klicken im Zuge des technologischen Fortschritts das Zappen als Massenbeschäftigung bereits weit überholt haben dürfte, was sich natürlich auch in neuen Wörtern niederschlägt. Auf der Wortwarte-Homepage (www.wortwarte.de) habe ich zum Beispiel das "Klickvieh" gefunden (für unbedarfte User, die ungeniert zum Aufpeppen von Besuchs-Bilanzen instrumentalisiert werden) oder aber den "Klickjubilar" (als solcher wurde jener User von Spiegel-Online bezeichnet, der den sechsmilliardsten Klick auf die Website absolvierte). Ein weiteres Fundstück: Die Bild-Zeitung warnte online von "Klick-Betrügern", die auf Facebook unangenehmen Schabernack mit dem Publikum treiben. Ich für meinen Teil möchte jetzt aber die p.t. Leserinnen und Leser ermuntern, ihr ureigenstes Klick-Vokabular zu durchforsten und etwaige Klick-Wort-Funde großzügig der Allgemeinheit mitzuteilen.