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Geht es den Kindern gut, haben die Eltern auch was vom Urlaub. Beim Seehotel Jägerwirt können sich die Kids in einem Camp austoben.

Informationen: www.seehotel-jaegerwirt.at

Foto: APA

Ein Aufenthalt auf der Turracher Höhe ist nicht nur was für sportive Bergfexe, sondern auch was für faulere Menschen. Man befindet sich dort auf rund 1700 Metern Höhe an der Grenze zwischen Steiermark und Kärnten. Der kleine See liegt perfekt auf dem Scheitel des Passes. Er ist bei einem Spaziergang gemütlich zu umrunden und eröffnet interessante Aussichten auf die durch Höhenlage geprägte Landschaft.

Auch der faulste Tourist macht diesen Spaziergang einmal im Laufe seines Urlaubs hier. Denn selbst beim schlechtesten Wetter ist dieser Gang um den häufig tiefblauen See locker in 30 Minuten zu bewältigen. Und bei Regen geben einem die Rezeptionistinnen vom Seehotel Jägerwirt einen großen Schirm mit.

Um Weitblick von ganz oben genießen zu können, muss man von hier aus nicht mehr so hoch steigen. Rundherum liegen die Nockberge mit ihren sanften Geländeformen. Ein echtes Wanderparadies für jegliche Geschicklichkeitsstufen.

Ein Klassiker ist zum Beispiel die Drei-Seen-Tour mit Turracher See, Grünem See und Schwarzsee. Diese Wanderung dauert etwa zweieinhalb Stunden und führt durch die für die Region typischen Zirbenwälder, Hochmoore und Almen. Alpiner ist eine längere Tour auf der Turrach. Besonders Aktive haben hier auch die Möglichkeit zu ausgedehnten Mountainbike-Touren. 43 Touren gibt es in der Region, mit 1100 Kilometern Strecke. Da ist für jede Wadelstärke was dabei.

Da es dort oben schnell kalt werden kann - und auch im Hochsommer immer wieder einmal Schnee fällt -, haben die Besitzer des Seehotels Jägerwirt, die Familie Brandstätter und da vor allem Juniorchef Christoph, viel Hirnschmalz und wahrscheinlich noch mehr Geld in den kontinuierlichen Ausbau des Hotels fließen lassen.

Seit 1905 befindet es sich im Besitz der Familie. Damals diente es als Unterkunft für Bergleute, denn rundherum gab es viel Bergbau, vor allem Erz, wovon das Montanmuseum in Turrach zeugt. Beim Jägerwirt ist vom ursprünglichen Steinhaus ist nicht mehr viel zu merken. Durch kontinuierlichen Ausbau gibt es eine Fülle von Indoor-Angeboten, sodass man weniger wetterabhängig ist. Der Jägerwirt wurde im Laufe der Zeit zu einer Art Freizeitclub: Da ist die riesige Saunalandschaft, in der man ordentlich schwitzen kann. Und wo man sich nach einem Aufguss im kühlen See abkühlt. Da gibt es vielerlei Massagen, Heubäder und Kosmetikanwendungen und Pools. Ein Internet-WLAN wird in der Hotellobby angeboten, für die Gäste, die von Laptops und ähnlichen Gerätschaften auch im Urlaub nicht lassen können.

Eines der jüngsten Schmankerln sind Angebote rund um die Zirbe, gibt es doch auf der Turracher Höhe einen der größten geschlossenen Zirbenwälder Mitteleuropas. Einige Zimmer wurden ganz in Zirbe möbliert, was aufgrund des ätherisch duftenden Holzes angeblich eine besonders entspannende Wirkung hat. "Das Holz der Zirbe bewirkt einen erholsameren Schlaf", ist sich Christoph Brandstätter sicher. Zum Einsatz kam das Holz auch bei Saunen, Infrarotkabinen und Wasserbetten. Selbstverständlich gibt es an der Bar vorzügliche Zirbenschnäpse.

Eine Art Pfadfinderlager

Ein großer Teil des Hotelangebots wendet sich an Kinder und Jugendliche. Der OttifantenClub richtet sich an die Bedürfnisse der Kleineren; die Alpen-Ranger sind für die Größeren gedacht. An Teenager ab zehn Jahren richtet sich das Hirschen-Camp. Es ist dies eine Art Pfadfinderlager, das am Berg hinter dem Hotel errichtet wurde. Von diesem "Basislager" aus können die Kids jeden Tag eine andere Entdeckungstour starten. Ziel dabei ist, dass sich die Kids allerlei Mutproben stellen und gleichzeitig erfahren, wie das Leben in der Natur ist. Da wird geklettert, da lernen die Kids Abseilen, Fährtenlesen, Bogenschießen oder Feuer machen. Sie lernen, die richtigen Knoten zu machen und sich ohne Kompass im Wald zu orientieren. "Die Kinder werden dabei zu nichts gezwungen, aber sie können hier ausloten, wie mutig sie sind, wo ihre Grenzen sind", sagt Marcelo Gerevini von der Firma Mannitou, der das Hirschen-Camp leitet. Abgeschlossen wird das Abenteuer mit einer Übernachtung im Freien. Wenn sich da von den Kids wer nicht traut, schläft häufig der Papa im Tipi mit. (Johanna Ruzicka/DER STANDARD/Printausgabe/24.09.2011)