Bild nicht mehr verfügbar.

Berg- und Skiführer sollen Gästen über die Gefahren der winterlichen Bergwelt aufklären.

Foto: APA

Wien - Angesichts der derzeitigen Diskussion um alpine Sicherheit forderte der Österreichische Bergrettungsdienst (ÖBRD) am Dienstag neue Konzepte für Tourismuswerbung. Damit sollen Wintersportler besser auf die Gefahren des winterlichen Gebirges vorbereitet werden. Ein Vorschlag der Bergretter ist beispielsweise die Anstellung von Berg- und Skiführern in Skigebieten, hieß es in einer Aussendung.

"Es muss - besonders unter jungen Leuten - richtig sexy werden, sich mit Schnee, Wind und Wetter aktiv und konstruktiv auseinanderzusetzen", so Franz Lindenberg, Präsident des ÖBRD. Er schlug vor, dass große Skigebiete im Winter jeweils zwei oder drei staatlich geprüfte Berg- und Skiführer anstellen sollten. Diese sollen dann Gäste aller Altersgruppen praktisch und theoretisch beraten, Führungstouren und Freeride-Abfahrten sowie Schulungsabende durchführen. Österreichs Alpinkompetenz könnte so als Wettbewerbsvorteil im internationalen Tourismus herausgestrichen werden, meinte der Bergrettungspräsident.

Er verwies auf jahrzehntelange Erfahrung in Österreich mit alpinistischen Kompetenzen im Hochgebirge abseits gesicherter Pisten. Österreich habe neben der Schweiz und Frankreich dabei international seit langem eine Pionierfunktion. Die einzige Berufsgruppe, die mit kommerziellen Kunden im unverspurten, winterlichen Hochgebirge vielerlei Aktivitäten, Kurse und Workshops durchführen darf, sind laut geltender Rechtslage die staatlich geprüften Berg- und Skiführer. In einigen Teilbereichen gilt das auch für staatlich geprüfte Skilehrer und eine kleinere Gruppe von Leuten, die zwar geprüfte Skiführer, aber keine Bergführer sind.

Lindenberg zufolge bestehe gerade darin noch eine große Marktlücke, denn der Umgang mit der empfohlenen Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Stabsonde, Lawinenschaufel) sowie die sogenannten Kameradenhilfe für verschüttete Begleiter müssen praktisch geschult werden, damit wirksam geholfen werden kann. In vielen Teilbereichen ließen sich auch die neuen Netzwerke professioneller Freerider in Öffentlichkeits- und Trainingsarbeit einbauen, meinte Lindenberg. (APA)