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Google-Gründer Sergey Brin ist einer der Leiter des Projekts "Google Glasses". (Bild: Montage)

Foto: EPA/PETER FOLEY; Montage

Google wird noch vor Ende des Jahres eine Augmented-Reality-Brille auf den Markt bringen, die auf dem Mobile-Betriebssystem Android aufsetzt. Davon geht zumindest die New York Times in einem aktuellen Bericht aus, der sich auf Aussagen namentlich nicht genannter Mitarbeiter des Internetkonzerns stützt.

Informationen vor dem Auge

Dank Online-Anbindung via 3G oder 4G, einer Reihe Sensoren und GPS werde die Brille imstande sein, Nachrichten, Informationen und Karten zur Navigation direkt vor das Auge zu projizieren, hieß es. Die Navigationssoftware sei lernfähig und solle nach einer Eingewöhnungsphase ganz natürlich bedienbar sein. Für Augmented-Reality-Funktionen wurde eine Kamera implementiert. So können virtuelle Informationen und Daten über das Sichtfeld geblendet werden, um etwa Gebäude oder Sehenswürdigkeiten zu beschreiben oder auf Freunde in der Umgebung hinzuweisen.

Wie eine Sonnenbrille

Vorangegangenen Meldungen zufolge ähnelt das derzeit in Entwicklung befindliche Modell typischen "Oakley"-Sonnenbrillen. Die Brillen seien allerdings nicht dazu gedacht, sie durchgehend zu tragen. In der Anwendung ähneln sie eher einem Smartphone, das man nur einschaltet, wenn man es braucht. Mitarbeiter, die mit dem Projekt vertraut sind, rechnen ebenso mit einem Verkaufspreis auf Smartphone-Niveau. Eine recht vage Angabe: Android-Handys sind für 100 bis 600 Euro zu haben.

Geheimlabor

Das Projekt wird im geheimen Labor Google X in der Nähe des Hauptsitzes in Mountain View umgesetzt. Entwicklungsleiter sei Steve Lee, ein langjähriger Google-Ingenieur und Erfinder der Mapping-Software Latitude. An seiner Seite stehe Google-Mitbegründer Sergey Brin. Dank Cloud-Anbindung werde die Brille zahlreiche bestehende Online-Dienste des Unternehmens nutzen können. Die Inhalte würden jedoch speziell aufbereitet, um sie auf den neuen Formfaktor und die andersartige Navigation abzustimmen.

Investitionen

Der "NYT" zufolge arbeitet Google derzeit noch nicht an einem speziellen Geschäftsmodell. Vielmehr betrachte man die Brille als Versuch. Werde sie von den Konsumenten angenommen, erwäge man die nachträgliche Einbindung eines Verwertungssystems (möglicherweise über Werbeanzeigen). Gleich von Anfang an hingegen wolle man Maßnahmen ergreifen, um den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten. (derStandard.at, 22.2.2012)