Bogota - Die kolumbianischen FARC-Rebellen wollen fortan auf die Entführung von Zivilisten verzichten. "Wir kündigen an, dass wir ab sofort diese Praktiken im Rahmen unseres revolutionären Kampfes verbieten", erklärte die Führung der Rebellen am Sonntag auf ihrer Internet-Seite. Gleichzeitig kündigte die Guerillagruppe an, die zehn Geiseln aus den Reihen der Sicherheitskräfte, die sich noch in ihren Händen befinden, freizulassen.

Die FARC gilt als bedeutendste Rebellenorganisation Kolumbiens. Ihr gehören nach offiziellen Angaben zwischen 8.000 und 11.000 Kämpfer an, die vor allem in den Grenzgebieten zu Venezuela und Ecuador aktiv sind. Seit den 1980er Jahren versucht die FARC durch Entführungen von Beamten und Politikern, Druck auf die Regierung auszuüben.

Garantien für reibungslose Übergabe der Geiseln angeboten

Die FARC-Guerilla kündigte die Freilassung aller Geiseln und die Aufgabe der Entführungen als Kampfmethode an. Damit kommen die Rebellen der Forderung der Regierung entgegen, vor Friedensverhandlungen müssten die Geiseln freikommen und die bewaffneten Aktionen eingestellt werden. Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos wertete die Ankündigung in seinen Twitter-Account als "wichtigen und notwendigen, aber unzulänglichen Schritt in die richtige Richtung". Gleichzeitig bot er Garantien für eine reibungslose Übergabe der Geiseln an.

Die Rebellen hatten Anfang Februar die Freilassung von zunächst sechs der zehn Geiseln unter Hinweis auf eine erhöhte Militärpräsenz in dem für die Übergabe vorgesehenen Gebiet wieder abgesagt. Ein Datum für die jetzt in Aussicht gestellte Freilassung aller Geiseln wurde nicht genannt. (APA/AFP)