Wien - Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) ist gegen eine Deutschpflicht für Imame. So begrüße man zwar jede Initiative einzelner Moscheen, die Predigt auf Deutsch zu halten, sei jedoch "gegen jede Art von Zwang", hieß es am Montag in einer Stellungnahme des Schulamts der IGGiÖ gegenüber der APA. Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) hatte tags zuvor betont, dass Imame langfristig nur mehr in Österreich ausgebildet werden müssten.

Die Ausbildung der Imame in Österreich soll laut IGGiÖ sowohl einen Beitrag zur Integration leisten als auch jeglicher Radikalisierung entgegenwirken. Dies bedeute aber nicht, dass dies als eine reine Gegenmaßnahme verstanden werden darf, da dies der der Bedeutung und der Akzeptanz der Imame-Ausbildung in Österreich unnötig schaden würde. "Schließlich ist die Ausbildung der Geistlichen ein Grundrecht aller in Österreich rechtlich anerkannten Religionsgemeinschaften", so das Schulamt der IGGiÖ.

Ein Zwang zur Predigt auf Deutsch ist für die IGGiÖ "nicht akzeptabel und weder gesetzlich vertretbar noch sinnvoll". Auch zahlreiche rechtlich anerkannte Religionsgemeinschaften in Österreich würden je nach Bedarf ihre Predigten in anderen Sprachen abhalten. "Auch in den Moscheen soll die Sprache der Predigten dem Bedarf der Mitglieder entsprechen." (APA, 26.3.2012)