Innsbruck - Zur Gemeinderatswahl am 15. April tritt die Volkspartei
gleich in dreifacher Ausführung an. Die amtierende Bürgermeisterin
Christine Oppitz-Plörer will mit der Liste "Für Innsbruck", wieder
zulegen. Neun Mandate hat sie zu verteidigen. Die Liste wurde 1993 vom
VP-Rebellen Herwig van Staa gegründet.

Als gefährlichsten Herausforderer
sehen Umfragen die VP-Überraschung Christoph Platzgummer. Der frühere
Vizebürgermeister wurde mitten im Wahlkampf ins Rennen geschickt, er
soll für die richtige Volkspartei mehr als die aktuellen sechs Mandate
holen. Platzgummer will alles oder nichts. Sollte er als
Bügermeisterkandidat (erstmals wird in Innsbruck der Bürgermeister
direkt gewählt) scheitern, will er gehen.

Listenkopplung möglich

Ebenfalls aus dem schwarzen Lager kommt Helmut Kritzinger (83), Chef des
Tiroler Seniorenbundes (TSB). Die Seniorenliste wird von van Staa
unterstützt, kann sich aber eine Listenkoppelung mit der VP vorstellen.

Während die Spaltung bei der Volkspartei Kalkül ist, haben sich die
beiden freiheitlichen Listen wenig zu sagen. Neben der FP, die sich
gleich nach der Wahl 2006 halbierte und nur noch ein Mandat hält, stellt
sich auch wieder der FP-Abtrünnige Rudi Federspiel mit seiner
Namensliste (vier Mandate) der Gemeinderatswahl und erstmals auch der
Bürgermeisterwahl. Sein rechter Kontrahent ist August Penz, der gerade
mit rassistischen Plakaten für Schlagzeilen sorgte.


An Mandaten gleich stark sind seit 2006 die SPÖ und die Grünen (jeweils
acht von 40 Sitzen). Mit Sonja Pitscheider möchten die Grünen
stimmenstärkste Partei sein und die Bürgermeisterin stellen. Den Wunsch
teilen sie mit der SP, die Stadträtin Marie-Luise Pokorny-Reitter ins
Rennen schickt. Piraten und KPÖ komplettieren das Innsbrucker Potpourri.
(jub, DER STANDARD, 4.4.2012)