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Rechtzeitig zum ersten Hochzeitstag von dero königlichen Hoheiten Prinz William und Prinzessin Kate wurden die beiden mit der Schöpfung "Willkat" zelebriert.

Foto: AP/Liz O. Baylen

Am ersten Mai 2012 gilt es einen zu erwartenden Wort-Abgang zu vermelden. So wie es ausschaut, dürfte Nicolas Sarkozy die letzten Tage im französischen Präsidentenamt sein – was auch zur Folge hätte, dass das während seiner Amtszeit im Schwang befindliche Kofferwort Merzoky von der Bildfläche verschwindet. Natürlich nicht von einem Tag auf den anderen, aber in nicht allzu ferner Zeit wird die Vokabel Merkozy nur mehr den Fachhistorikern etwas sagen. Die verbale und politische Kompatibilität von Merkel und Hollande ist zweifellos weniger ausgeprägt als die von Merkel und Sarkozy, sodass wir mit Komposita wie Merlande oder Holmer eher nicht zu rechnen haben. Dafür tut sich anderswo etwas: Rechtzeitig zum ersten Hochzeitstag von dero königlichen Hoheiten Prinz William und Prinzessin Kate hat der "Kurier" die beiden mit der Schöpfung "Willkat" zelebriert, ein hübsches Pendant zur schon seit langem unzertrennlichen Brangelina. Der Arbeitsauftrag, der sich an die p.t. Leserschaft aus diesem Stichwort ergibt, ist logisch: Nämlich die Erfindung schöner neuer Namenszusammensetzungen für altgediente Paare – auf dass ihrer Verbindung auch verbal ein langes Bestehen beschieden sei.

Damit ist wieder einmal Zeit für ein paar Wochen Wörterbuch-Pause. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen wunderbaren Wonnemonat Mai. (Christoph Winder, derStandard.at, 1.5.2012)