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Suchbild mit Präsident.

Foto: REUTERS/Regis Duvignau

Paris - Nach einem Monat im Amt leistete sich der neue französische Präsident Francois Hollande am Mittwoch seinen ersten Fauxpas. Auf der Fahrt zu einer Gedenkveranstaltung in der Normandie fuhr der Konvoi des Staatschefs streckenweise viel zu schnell und passierte Mautstellen ohne zu bezahlen. Bei einem Tempolimit von 70 km/h seien die Wagen knapp 140 km/h gefahren, berichtete der TV-Sender BFM TV am Donnerstag. Auf der Autobahn zeigte der Tacho teilweise knapp 180 statt der erlaubten 130. Mit dem Verstoß konfrontiert gab sich Hollande ahnungslos. "Ich weiß davon nichts", entgegnete er Journalisten, die seinem Konvoi von Paris nach Caen gefolgt waren.

Für den neuen Staatschef gilt der Vorfall vom Mittwoch als besonders unangenehm, weil er im Wahlkampf versprochen hatte, sich als "normaler Präsident" von seinem Vorgänger Nicolas Sarkozy unterscheiden zu wollen. Jüngst hatte er bei einer Reise nach Brüssel medienwirksam nicht die Präsidentenmaschine, sondern einen normalen Zug genommen, nach Rom war er mit der Billigfluglinie "Air Berlin" geflogen. Beispielhaftes Verhalten und Bodenständigkeit gelten als wichtige Leitlinien der neuen Regierung.

"Ein normaler Präsident? Den gibt es nicht", kommentierte der deutsch-französische Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit (67) am Donnerstag in einem Interview zu Hollandes Verkehrsübertretung. Aber immerhin entspreche Hollandes Verhalten dem eines normalen Bürgers. 80 Prozent der Franzosen drückten zu fest aufs Gaspedal, spottete Cohn-Bendit. (APA, 07.06.2012)