Dakar - Bei der Parlamentswahl in Senegal hat die Koalition von Staatspräsident Macky Sall einen überwältigenden Sieg errungen. Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Endergebnis gewann das Parteienbündnis des Staatschefs bei der Abstimmung am Sonntag 119 der 150 Sitze der Nationalversammlung. Die Demokratische Senegalesische Partei (PDS) von Ex-Präsident Abdoulaye Wade, die bislang das Parlament beherrscht hatte, erhielt dagegen nur zwölf Mandate. Eine Gruppe von PDS-Dissidenten kam auf vier Sitze.

Sall verfügt nun über eine bequeme Mehrheit, um die angekündigten Reformen umzusetzen. Laut den offiziellen Zahlen lag die Wahlbeteiligung mit 36,6 Prozent deutlich unter den 55 Prozent der zweiten Runde der Präsidentenwahl am 25. März, bei der Sall mit 65 Prozent der Stimmen Amtsinhaber Wade deutlich geschlagen hatte. Um die 150 Sitze in der Nationalversammlung hatten sich rund 7000 Kandidaten beworben. Im Gegensatz zur Präsidentenwahl, die von tödlichen Unruhen überschattet war, verlief der Wahlkampf friedlich.

Der 86-jährige Wade, der das westafrikanische Land zwölf Jahre lang regiert hatte, war zum Ende seiner Amtszeit stark umstritten. Trotz seines hohen Alters hatte er sich zur Wahl gestellt. Sall kündigte nach seiner Wahl an, mit dem bisher vorherrschenden Politikstil zu brechen. (APA, 4.7.2012)