Von Ford Mondeo über Chevy Trax bis Opel Adam: Am Pariser Salon dominieren die Autos der großen Stückzahl. Grüne Technologien und Sport runden das Bild ab. Teil eins unseres Rundgangs

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Es ist natürlich eine Gemeinheit, dass gerade zum Pariser Salon (Motto: "Zukunft, jetzt") die Absatzkrise in Südeuropa besonders virulent wird und die dort traditionell starken Franzosen besonders trifft. So was schlägt auf die Stimmung. Die Deutschen, die halt viel globaler aufgestellt sind, berührt das gleich viel weniger. Und jetzt ist es zwar so, dass Renault, Peugeot und Citroën natürlich den Heimvorteil nutzen - das ist zu anderen Zeiten aber auch schon mal besser gelungen.

Foto: reuters/naegelen

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Immerhin feiert bei Renault ein hinsichtlich Absatzpotenz echtes Schwergewicht Weltpremiere, der Clio IV. Bei PSA (Peugeot, Citroën) geht es hingegen eher um den Ausbau des Vorhandenen, garniert mit ein paar hübschen Studien, speziell bei Peugeot.

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Insgesamt, Stichwort Clio, ist aber augenscheinlich, dass heuer Masse wieder Klasse ist, denn etliche stückzahlträchtige Fahrzeuge debütieren am großen europäischen Herbstsalon. Bei den Kleinwagen sind da vor allem Dacia mit dem Sandero und Opel mit dem Adam zu vermelden, in der Kompaktklasse allen voran der VW Golf VII - aber auch die Neuauflagen von Seat Leon und Toyota Auris gehören in diese Liga, und bei Audi hat der A3 Sportback Erstauftritt.

Foto: ap/euler

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In der Mittelklasse masseverdächtig sind ferner Fords Mondeo und der Mazda6 (dessen Kombiversion erstmals zu sehen ist), der Cadillac ATS in Europa vielleicht nicht so sehr. Und bei den Raumkonzepten, worunter hier die Fahrzeugkategorien SUV, Crossover und Vans zusammengefasst sind, sind vor allem Mini Paceman, Volvo V40 Cross Country, Ford EcoSport und Chevrolet Trax sowie Kia Carens zu vermelden.

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Daneben einiges an ökokorrekter Mobilität, in Serie nämlich, von normalen und Plug-in-Hybriden über Erdgasautos bis zu E-Mobilen - auch, wenn da die Euphorie inzwischen verflogen ist. Und abgesehen von etlichen glitzernden Showcars demonstrieren die neuen (Super-)Sportwagen eindrucksvoll (im Bild wird der neue Lamborghini Gallardo LP 560-4 entblättert), dass schön und schnell und stark weltweit angesagt sind. Mehr denn je. Und damit zu den Highlights der Show im Detail:

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BMW Bei den Weißblauen liegt das Hauptaugenmerk auf dem Concept Active Tourer, einer Studie, die man getrost als revolutionär bezeichnen kann. Weil: Van-artig! Und vor allem: Frontantrieb! Schluck! Damit das beim ersten Anlauf besser rüberkommt, ward ihm ein Plug-in-Hybrid verpasst - mit 3-Zylinder-Otto und E-Motor, die zusammen 190 PS leisten - bei einem Verbrauch von 2,5 l/100 km.

Foto: bmw

Wir nehmen aber schon jetzt Wetten entgegen, dass die BMW-Marketingcrew der p.t. Klientel das erfolgreich reindrücken werden. (Mehr Details zum Concept Active Tourer finden Sie hier)

Foto: bmw

Mini wiederum setzt ganz unten fort, was BMW ganz oben seit Jahren erfolgreich betreibt: X6 als Coupéversion des X5. Heiß hier: Dem Countryman wird ab März der Paceman zur Seite gestell. Mit zwei Türen weniger, geduckterer Silhouette und ebenfalls Made in Graz. Preise: 24.890 bis 31.900 Euro.

Foto: mini

DAIMLER Mercedes konzentriert sich diesmal sozusagen vor allem auf die grüne Seite der Macht. Den Ausbau der B-Klasse in diese Richtung dokumentieren B 200 Natural Gas Drive (ab 33.550 Euro).

Foto: mercedes

Sowie Concept B-Class Electric Drive, letzteres ein 2014 kommendes E-Auto. Früher dran, nämlich ab September 2013, ist die ultimative Interpretation des Themas Elektromobilität: SLS AMG Coupé Electric Drive. (Mehr dazu finden Sie hier.)

Foto: mercedes

Und außerdem gibt die - hm: Skulptur "Aesthetics S" einen ersten semikonkrekten Ausblick auf das Design der nächsten S-Klasse.

Foto: mercedes

FORD stimmt sich auf eine großangelegte Modelloffensive ein. In Paris stellen sich erstmals dem Publikum die Europaversionen des neuen Mondeo sowie ein aus Brasilien stammender, unter dem Kuga angesiedelter SUV namens EcoSport - bis zu dessen Marktstart werden aber noch 1,5 Jahre vergehen.

Foto: ford

Nicht wesentlich flotter geht's beim Mondeo, Herbst 2013 wäre hier die Orientierungsmarke - die Mittelklasse wird nun, wie der nächste Kuga und etliche weitere Fords auch, ein waschechtes Weltauto.

Foto: ford

Elegant und gestreckt kommt der Mondeo daher, wie gehabt in drei Karosserieversionen: Limousine, 5-Türer, Kombi.

Foto: ford

GENERAL MOTORS Europapremiere (Cadillac ATS, im Bild), Weltpremieren (Chevrolet Trax, Opel Adam), Facelift (Opel Astra). Die Weltpremieren im einzelnen.

Foto: cadillac

Beim Chevrolet Trax handelt es sich um das Schwestermodell des Opel Mokka, die Rede ist folglich von einem Kompakt-SUV mit 4,25 m Länge, damit deutlich unter dem Captiva positioniert.

Foto: chevrolet

Im Frühjahr geht's los, mit zwei Benzinern (rund 120 und 140 PS) und einem Diesel (ca. 130 PS). Frontantrieb und 4x4 stehen ebenfalls zur Auswahl.

Foto: chevrolet

Opel will mit dem Adam räubern im Lifestyle-Revier, dort also, wo sich Mini breitgemacht hat. Jedenfalls meint Opel, damit - ab März - einen kompakten urbanen Trendsetter im Angebot zu haben,

Foto: opel

3,70 m Kürze sprechen schon einmal für diesen Einsatzzweck, das extravagante Design und die drei zum Start verfügbaren sparsamen Benziner (70, 87, 100 PS) auch.

Foto: opel

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HYUNDAI Hier steht die 3-türige Version des Golf-Gegners i30 (ab Jänner in Österreich) im Mittelpunkt, bei Kia dessen noch geduckter, coupéhafter wirkendes Pendant, das auf den Namen Pro Ceed hört. Der Wagen geht im Frühjahr mit zwei Benzinern (100 und 135 PS) und zwei Dieselaggregaten (90 sowie 110 und 128 PS) an den Start.

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Ganz neu ist ferner der Carens - der Van ist gegenüber dem Vorgänger kaum wiederzuerkennen, was ganz ausdrücklich als Kompliment gemeint ist. Bis zu sieben Insassen und eine Menge Zeugs schluckt das 4,53 m lange Raumfahrzeug, Österreich-Start ist im März, je zwei Diesel und Benziner leisten 115 bis 177 PS.

Foto: kia

MAZDA Nach der überaus erfolgreichen Einführung des CX-5 konzentriert sich Mazda voll und ganz auf die Erneuerung seiner beliebten Mittelklasse. Mazda6 also. Die Limousine wurde Ende August in Moskau vorgestellt, in Paris debütiert nun der ebenso fesche wie praktische Sport Combi.

Foto: mazda

Der ist überraschenderweise 6,5 cm kürzer als die 4,87 m lange Limousine und verfügt über ein Kofferraumvolumen von 522 bis 1633 Liter. Es gibt drei Benziner (145, 165 und 192 PS) und zwei Diesel (150 und 175 PS), Marktstart ist im März. Ab 26.990 Euro.

Foto: mazda

PSA Wichtigster Beitrag von Citroën: DS3 Cabrio. Cabrio in der Art des Fiat 500C - also mit Faltdach bis hinter die Rückbank. Das elektrisch verstellbare Textilverdeck des Spaßmachers öffnet/ schließt in 16 Sekunden und bis Tempo 120 km/h, das Auto gibt's rechtzeitig zur nächsten Frischluftsaison im Frühjahr. Dann ist auch die Zeit gekommen für den flottesten Peugeot 208, den GTi, der aus seinem 1,6-Liter-Turbo standesgemäße 200 PS rausholt.

Foto: citroen

Eine Null mehr führt uns zum ersten von zwei erwähnenswerten Showcars, dem 4,14 m langen 2008 Concept, welches Fans der Marke auf einen Serien-SUV im Format eines Mini Countryman hoffen lässt - zu Recht, denn dieser kommt im zweiten Halbjahr 2013.

Foto: peugeot

Showstopper am Peugeot-Stand ist aber sicherlich die Extremsport-Studie Onyx, in den Peugeot die Technik des Le-Mans-Rennwagens 908 gepackt hat. Türen und Kotflügel sind aus Kupfer, hoffentlich ist der Wagen gut gegen Rohstoffjäger geschützt. (Andreas Stockinger, derStandard.at, 27.9.2012)

So weit der erste Teil unseres Rundgangs durch die Pariser Messehallen. Hier geht's zum zweiten Teil der Show.

Foto: peugeot