Linz - Eine österreichische Forschergruppe hat unter der Leitung von Christian Lampl herausgefunden, dass die Behandlung mit Weihrauch (Boswellia serata) eine Therapieoption für Menschen mit Clusterkopfschmerzen ist. Vor allem dann, wenn andere Standard-Prophylaktika keinen Erfolg gebracht haben. Sowohl Häufigkeit als auch Intensität der Schmerzattacken konnte reduziert werden. Clusterkopfschmerzen zählen zu den schmerzhaftesten Erkrankungen überhaupt, rund zehn Prozent der Betroffenen entwickeln eine chronische Verlaufsform.

Das Team verabreichte im Rahmen der Studie vier Patienten, die an chronischen Clusterkopfschmerzen litten, zusätzlich zur bestehenden Medikation dreimal täglich 350 Milligramm Weihrauch. Bei allen Patienten hatten davor mindestens drei Standard-Prophylaktika versagt und die Hälfte der Schmerzattacken trat während des Schlafes auf. Es zeigte sich, dass die orale Gabe von Weihrauch sowohl die Häufigkeit, als auch die Intensität der Schmerzattacken langfristig senken konnte. 

Nächtliche Attacken

Bereits nach einer Woche konnte eine deutliche Verbesserung festgestellt werden. "Die rasche Verbesserung der Schmerzattacken während der Nacht ähnelt jenen Daten, die wir aus Studien an Krebspatienten kennen, die mit Weihrauch behandelt wurden", erklärt Studienautorin Christine Schweiger, vom Konventhospital Barmherzige Brüder in Linz.

Auch die Schlafqualität der Patienten verbesserte sich deutlich. Der Langzeiteffekt wurde nicht nur durch Schilderungen der Patienten, sondern auch durch Schlaf- und Schmerzprotokolle belegt. Während der Behandlung stellte sich Weihrauch als gut verträglich mit nur wenigen Nebenwirkungen heraus. "Diese Studie war ein Anfang, für die Zukunft ist eine größere Studie geplant, die auch placebokontrolliert sein soll", erklärt Schweiger. (red, derStandard.at, 18.10.2012)