Zwei wichtige Bücher sind in der Vorwoche eines Versehens wegen nicht in unsere jährliche Liste der von Standard-Autoren publizierten Werke aufgenommen worden. Der vom Kulturwissenschafter, Schachspezialisten und Schachkolumnisten Ernst Strouhal (gemeinsam mit Brigitte Felderer und Manfred Zollinger) herausgegebene, in jeder Beziehung schwergewichtige Band Spiele der Stadt - Glück, Gewinn und Zeitvertreib (Edition Angewandte im Springer-Verlag) ist einerseits der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, die noch bis zum 2. April im Wien-Museum zu sehen ist.

Zugleich ist das opulent aufgemachte Buch aber auch ein Grundlagenwerk: Luzide Essays beschäftigen sich mit Spielarten, Spielorten, Spieleerfindern und vielen weiteren Aspekten des Spiels im urbanen Raum.

Ebenfalls von Strouhal verfasst wurde der im Brandstätter-Verlag erschienene Zoo der imaginären Tiere - ein Faltbuch über Tiere aus der Literatur- und Kunstgeschichte. Es demonstriert höchst ansprechend, dass das E-Book in ästhetischer Hinsicht dem Papierbuch gegenüber auf verlorenem Posten steht. Der Leporello wurde von Dasha Zaichenko und Lukas Novak (Klasse Stefan Fuhrer für Grafik an der Angewandten) gestaltet und nimmt das Motiv des Tierparks und seiner Mauern auf. (win, Album, DER STANDARD, 22./23.2012)