Tegucigalpa/Bogota - Nach einer Party mit Prostituierten in der honduranischen Botschaft in Bogota hat die honduranische Regierung am Samstag ihren Botschafter in Kolumbien gefeuert. Die Entlassung erfolge umgehend und sei unwiderruflich, teilte das honduranische Außenministerium mit. Außenminister Arturo Corrales kündigte zugleich einen Sonderausschuss zur Untersuchung des Vorfalls an.

In der honduranischen Presse hieß es, der Leibwächter und persönliche Freund des Botschafters Carlos Humberto Rodriguez habe in der diplomatischen Mission am 20. Dezember eine Weihnachtsfeier mit Prostituierten veranstaltet. Dabei seien Dokumente zur nationalen Sicherheit zugänglich gewesen. Die Prostituierten sowie Freunde des Organisators hätten im Rahmen einer "Plünderei" Computer und mehrere Handys geklaut.

Ungewöhnliche Vorkommnisse in der Botschaft

Der zuständige Polizeichef in Bogota, Jose Baquero, erklärte, seine Beamte seien am Morgen des 21. Dezembers über ungewöhnliche Vorkommnisse in der Botschaft informiert worden. Ein Botschaftsangestellter habe den Polizisten später berichtet, dass bei einer Party in der Nacht zuvor zwei Computer geklaut worden seien.

Der Botschaftsmitarbeiter lehnte es laut Baquero aber ab, Anzeige zu erstatten, da die Angelegenheit intern geregelt werde. Die Polizei suche dennoch nach zwei Prostituierten, die mit einem Botschaftswagen zu dem Fest gebracht worden seien. Sie sollten zu dem mutmaßlichem Diebstahl befragt werden. Nach Angaben des Polizeichefs begann die Party um etwa 22.00 Uhr und dauerte bis circa 05.00 Uhr morgens. (APA, 6.1.2013)