Podgorica - Montenegro hat zwei Wochen nach der Präsidentenwahl vom 7. April offiziell sein neues Staatsoberhaupt. Filip Vujanovic von der regierenden Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS) sicherte sich laut am Montag veröffentlichten, offiziellen Wahlergebnissen eine dritte Amtszeit. Demnach erhielt Vujanovic 161.940 bzw. 51,21 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer Miodrag Lekic kam als gemeinsamer Präsidentschaftskandidat der Opposition auf 154.289 bzw. 48,79 Prozent der Stimmen.
Die Opposition lehnt es nach wie vor ab, die Wahlergebnisse anzuerkennen und behauptet, Lekic habe die Wahl knapp gewonnen. Das montenegrinische Verfassungsgericht hatte die Beschwerden der Opposition am Freitag allerdings als unbegründet zurückgewiesen.
Parlamentsarbeit boykottieren
Laut der Tageszeitung "Vijesti" will Lekics Demokratische Front, ein im Vorjahr gebildetes Bündnis mehrerer Oppositionsparteien, nun die Parlamentsarbeit boykottieren. Zwei weitere Oppositionsparteien, die Sozialistische Volkspartei (SNP) und Positives Montenegro, die Lekics Präsidentschaftskandidatur unterstützt haben, wollen sich dem aber nicht anschließen.
Der neue, alte Präsident Montenegros wurde 1954 in Belgrad geboren, wo er 1978 auch sein Jus-Studium absolvierte. Bis 1992 war Vujanovic in Podgorica als Anwalt tätig, bevor er 1993 als DPS-Spitzenfunktionär in die Regierung von Ministerpräsident Milo Djukanovic kam. Dort war er zwei Jahre Justiz- und danach drei Jahre Innenminister. Danach war er bis 2002 Regierungschef. Seit 2003 ist Vujanovic Staatspräsident.
Für den kleineren Regierungspartner der DPS, die Sozialdemokratische Partei (SDP) von Parlamentspräsident Ranko Krivokapic, ist die dritte Amtszeit für Vujanovic strittig. Die Verfassung sieht nämlich nur zwei Amtszeiten für dieselbe Person vor. Nach Deutung des Verfassungsgerichtes handelt es sich aber erst um die zweite Amtszeit für Vujanovic seit 2006, als sich Montenegro nach einem Unabhängigkeitsreferendum von Serbien trennte seine Unabhängigkeit wiedererlangte. (APA, 22.4.2013)