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Staatspräsident Evo Morales wurde nach seiner Odyssee freudig in La Paz empfangen.

Foto: EPA/Martin Alipaz

La Paz/Wien/Genf - Nach der Verweigerung der Überflugrechte für seine Maschine erwägt der bolivianische Präsident Evo Morales die Schließung der US-Botschaft in La Paz. "Wenn nötig", werde die Schließung der Botschaft in Bolivien geprüft, sagte Morales am Donnerstag am Rande eines Treffens mit lateinamerikanischen Kollegen in Cochabamba. "Wir brauchen keine US-Botschaft", verkündete er.

Spanien wird sich nicht bei Evo Morales für die Verweigerung der Überflugrechte und diplomatische Krise entschuldigen, erklärte Spaniens Außenminister Jose Manuel Garcia-Margallo in einem Fernsehinterview. Der spanische Flugraum sei niemals für den Präsidenten Boliviens gesperrt gewesen und er hatte immer eine Genehmigung zur Zwischenlandung auf Gran Canaria, so Garcia-Margallo. Deshalb gebe es keinen Grund, sich zu entschuldigen.  Morales und mehrere lateinamerikanische Staatschefs hatten am Donnerstag bei einem Gipfel in Bolivien eine offizielle Entschuldigung von Frankreich, Spanien, Italien und Portugal verlangt.

UN-Botschafter falsch zitiert

Boliviens Botschaft bei den Vereinten Nationen in Genf stellte unterdessen eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters richtig, wonach Botschafter Sacha Llorenti Soliz angeblich erklärt hatte, Österreich habe Morales auf Befehl der USA "entführt" und mit dieser Aktion einen "Akt der Aggression" begangen und das Völkerrecht verletzt.

In einer am Donnerstag dem österreichischen Innenministerium übermittelten Erklärung heißt es dagegen: "Es gibt kein Problem in den Beziehungen mit Österreich. Wir sind im Gegenteil dankbar, dass wir dort landen konnten. Der Ärger Boliviens richtet sich gegen die USA und die Länder, die das Präsidentenflugzeug gehindert haben, durch ihren Luftraum zu fliegen."

Morales, der bis Mittwochmittag rund 13 Stunden auf dem Wiener Flughafen festgesessen war, war von Bundespräsident Heinz Fischer und Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) besucht worden. Vor seiner Weiterreise hatte sich Morales für die "exzellente Behandlung" durch Österreich bedankt. (APA, 4.7.2013)