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Eine Kamera des Londoner Wasserversorgers Thames Water enthüllte das Grauen: Der 15-Tonnen-Fettbrocken verbarg sich in einem Abflussrohr im Stadtteil Kingston.

Foto: AP/Thames Water

London - Nicht schlecht gestaunt haben Techniker des Londoner Wasserversorgers Thames Water, als sie Beschwerden von Anwohnern eines Außenbezirks der britischen Hauptstadt nachgingen. Die Leute beklagten Probleme mit der Toilettenspülung, was auf eine Verstopfung der Abflussrohre hinwies. Was die Nachschau per Kamera ergab, erwies sich als in der Geschichte Londons einmalig: Die entsprechende Abwasserleitung im Stadtteil Kingston war von einem Fettgebirge von den Ausmaßen eines Doppeldeckerbusses verstopft.

Es hat insgesamt zehn Tage gedauert, die 15 Tonnen schwere Zusammenballung aus Fett, Papier und anderen Bestandteilen aus einem Rohr in London zu bergen. Ursache für das Phänomen dürfte die schlechte Angewohnheit sein, Speisereste, Öle und fette über die Abwasserleitung zu entsorgen.

Wäre der Fettklumpen nicht entfernt worden, hätte es für die Kingstoner ungemütlich werden können. Ungeklärte Abwässer hätten aus den Kanaldeckeln quellen und Straßen überschwemmen können. Es seien zwar bereits früher größere Mengen Fetts entfernt worden, ein Klumpen dieser Größe sei aber noch nie aufgetaucht, schrieb Thames Water in einer Mitteilung. "Er war so groß, dass er den Abflusskanal beschädigte, die Reparaturen werden bis zu sechs Wochen dauern", hieß es.

Fettberg wird zu Treibstoff und Seifen

Nachdem die Gefahr heftiger Kanalisationsgerüche durch den Fettklumpen gebannt ist, könnten die Londoner womöglich bald mit ihm waschen. Das Abfallunternehmen CountyClean Environmental Services teilte mit, der Brocken werde weiterverwendet. Ein Sprecher des Unternehmens: "Das Wasser wird herausgezogen, und die verbleibenden Fette und Öle werden zu Produkten wie Seife, Biodiesel und Treibstoff gemacht." (APA/red, derstandard.at, 06.08.2013)