Der typische österreichische "Nesthocker" ist männlich, berufstätig, zwischen 20 und 29 Jahre - und aus gutem Hause.

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54 Prozent der berufstätigen Männer zwischen 20 und 29 Jahren wohnen in Österreich bei ihren Eltern. Der "typische Nesthocker" ist demnach männlich, berufstätig und zwischen 20 und 29 Jahre alt. Bei den Frauen in dieser Altersgruppe leben 40 Prozent im Elternhaus. Das zeigt eine aktuelle Studie der GfK Sozial- und Organisationsforschung, die am Montag präsentiert wurde.

Gründe für den Verbleib im "Hotel Mama" sind den Studienautoren zufolge steigende Wohnkosten und ein vor allem zu Beginn der Berufslaufbahn vergleichsweise niedriges Einkommen. Doch auch Bequemlichkeit könnte eine Rolle spielen.

So wohnen 62 Prozent der Männer und Frauen zwischen 20 und 29 Jahren, die der sogenannten A-Schicht entstammen, noch zuhause. A-Schicht bedeutet, dass das Netto-Haushaltseinkommen der Herkunftsfamilie mindestens 6.000 Euro monatlich beträgt.

Hohen Standard gewohnt

Bei reichen Familien dürften die räumlichen Verhältnisse es eher zulassen, dass die Kinder so lange zuhause wohnen. Und: Wer einen sehr hohen Lebensstandard von zuhause gewohnt ist, empfinde den Auszug möglicherweise als Abstieg, vermutet Sozialforscherin Ulrike Lavrencic von GfK.

Für die Studie wurden 4.000 Österreicher ab 15 schriftlich und - laut GfK - repräsentativ für die Gesamtbevölkerung befragt. (lima, derStandard.at, 12.8.2013)