Supersauber

Die Auswahl an Reinigungsoptionen ist bei Payot groß: Nettoyant moussant douceur enthält Cranberry und macht einen wunderbar cremigen Schaum. Alternativ: die Lait demaquillant. 22,95 Euro bei Douglas

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Luxuspflege

Interessant für Gesichtsmassagen ist diese Textur von Carita. Huile-en-mousse nettoyante Jeunesse, ist eine Öl-in-Schaum-Mischung für reife, empfindliche Haut mit Pigmentflecken. 52 Euro

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Fruchtbombe

Worte wirken: Never a dull moment heißt das Reinigungsgel von Origins, das so zur täglichen Anwendung animiert. Macht keinen exzessiv dicken Schaum und riecht frisch und fruchtig. 21,95 Euro bei Douglas

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Traumschaum

Für die schwingende Bürste ist der Schaum von Nivea Aqua effect Reinigungsmousse vielleicht eine Spur zu wässrig. Das spritzt ein wenig, dafür reicht eine Flasche über Monate. 5,49 Euro

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Routinen sind rettende Maßnahmen zur Überwindung von Faulheit und Tricks zur gesunden Lebensführung. Immer mittwochs zum Sport. Nie ohne Frühstück aus dem Haus. Nicht ungewaschen ins Bett. Das Sich-nicht-jedes-Mal-neu-entscheiden-Müssen kann sogar schöner machen: "Reinigung ist in der Hautpflege wichtiger als alles andere", sagt der Dermatologe Markus Dawid, Leiter der Hautambulanz am Krankenhaus SMZ Süd. Seit einem knappen halben Jahr können sich alle, die wollen, für ihre täglichen Säuberungsrituale elektronische Schützenhilfe holen.

Reinigungsbürste

Clarisonic heißt eine vibrierende Bürste, die sich drei Produktentwickler aus den USA haben einfallen lassen. Robb Akridge, David Giuliani und Ken Pilcher arbeiteten ursprünglich an der Verbesserung elektrischer Zahnbürsten und stellten sich 2001 die Frage, ob die supersanften Schwingungen nicht auch für Gesichtsmassagen eingesetzt werden könnten. Damit war Clarisonic geboren. Es ist eine Reinigungsbürste mit 300 Schwingungen pro Sekunde. Sie zieht Schmutz aus den Poren und das so überzeugend, dass der L'Oréal-Konzern einstieg und die Bürsten auch hierzulande lanciert.

Wer sie in die tägliche Abendroutine integriert, muss zusätzliche 60 Sekunden einplanen. Die sind in fünf Intervalle eingeteilt. 20 Sekunden soll es auf der Stirn, 20 Sekunden auf Nase und Kinn und jeweils zehn an den Wangen surren. Was kratzbürstig klingt, ist tatsächlich angenehm und laut Dermatologen David auch vollkommen unbedenklich. "Diese Reinigungsmassage regt die Durchblutung an und holt Talg und Schmutz besser aus den Porenrändern", sagt er.

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Weil sich die Haut ohnehin ständig erneuert, sei die Bürste zum Abschubbern der abgestorbenen Hautzellen überaus nützlich. Zusätzlich würde das Vibrieren aber auch den Abtransport der Lymphflüssigkeit anregen, was zum Beispiel gut gegen "puffy eyes", also geschwollene Augen, sei. Die vibrierende Bürste sei bei richtiger Anwendung auch um einiges sanfter als Peelings mit grobkörnigen Produkten, so Dawid.

Glattere Haut

60-Sekunden-Surren vor dem Bettgehen ist machbar. Die Belohnung ist eine Haut, die glatter als nach bloßem Gesichtwaschen ist. Abgesehen verhindert die Abreibung, dass sich Schmutz in den Hautporen ansammelt und sich als Mitesser manifestiert oder die Pore verstopft und sich zu einem entzündeten Pickel entwickelt. Weil die Bürste abgestorbene Hautzellen entfernt, können auch Cremen besser einziehen. Eine Alternative zum mechanischen Abrubbeln sind Produkte, die Frucht- oder Salicylsäure enthalten. Auch sie haben so genannte keratolytische, also Hornschuppen lösende Wirkung, es ist die chemische Alternative.

Eine richtige Enttäuschung bei dem doch recht teueren Gerät sind die in der Packung enthaltenen Reinigungsprodukte. Die wirken insgesamt unsorgfältig, fast billig und so, als hätte der L'Oréal-Konzern mit seinem Know-how hier gegeizt. Hilft also nur Eigeninitiative. Seife, Gels oder Schäume vertragen sich gut mit der Bürste und schäumen in unterschiedlicher Dichte, auch Reinigungsmilch funktioniert, allerdings ist sorgfältiges Abwaschen und regelmäßiges Austauschen der Bürstenköpfe dann ganz besonders wichtig, sonst sammeln sich Keime an. Eine kleine Herausforderung ist die Lagerung der Bürste im Badezimmer. Gut ist, dass sie öfter runterfallen kann, ohne dadurch kaputtzugehen.

Nachdem bei den meisten nun wohl auch die letzte Sommerbräune auf der Haut verschwunden sein sollte (eine komplette Hauterneuerung dauert 28 Tage), kann das abendliche Bürsten beginnen. Dass nach einer Abreibung Selbstbräuner besonders gut wirken, ist den einschlägigen Foren im Internet zu entnehmen. "Jogging für die Haut" nennt Markus Dawid die elektrisierte Gesichtspflege, die er einmal täglich am besten abends und sogar Aknegeplagten empfiehlt. (Karin Pollack, DER STANDARD, 8.11.2013)