Xbox One Facts

  • Preis: 499 Euro
  • Erscheinungsdatum: 22.11.2013
  • CPU: AMD Custom, 8 Core APU, 1,75 GHz
  • GPU:  AMD Radeon GCN, 853 MHz (ca. 1,23 TFLOPS)
  • Speicher: 8 GB DDR3 (68 GB/s), 32 MB eSRAM ,
  • Festplatte: 500 GB (nicht austauschbar, Update soll Erweiterung per USB-Datenträger ermöglichen)
  • Laufwerk: Blu-ray/DVD/CD
  • Sound: 7.1 surround sound
  • Konnektivität: Wi-Fi 802.11n, BT 2.1, Ethernet, 3 USB 3.0, HDMI 1.4 in/out, S/PDIF, IR-out, Kinect
  • Software: Xbox OS, Windows 8 Kernel, Hypervisor
  • Abwärtskompatibel zu Xbox 360: Nein
  • Abmessungen: 30,9 x 25,8 x 8,9 cm
  • Controller-Besonderheiten: Impuls-Trigger, Rumble, Headsetanschluss (proprietär), Batteriebetrieb
  • Kinect: Infrarotsensor, Kamera 1080p, 4 Mikrofone
  • Chat: Mono-Headset
  • Premiumdienst: Xbox Live Gold (5 Euro/Monat)
Foto: Microsoft

Lieferumfang

  • Xbox One (500 GB)
  • Xbox One Controller
  • Kinect
  • Mono-Headset
  • HDMI-Kabel

Nützliches Zubehör

  • Xbox One Controller (54,99 Euro)
  • Play&Charge-Akku-Pack (24,99 Euro)
Foto: Microsoft

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Die Lüftungsschlitze an der Oberseite dürfen nicht verdeckt werden, am besten soll das Gerät freistehen - allerdings nicht aufrecht, da das Blu-ray-Laufwerk nicht dafür ausgelegt ist.

Foto: AP

Offensichtlich wollten die Designer in jedem Fall verhindern, dass die XBO ein ähnliches Überhitzungsschicksal wie ihre Vorgängerin erleidet.

Foto: Wired

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An der Hinterseite verbirgt sich der HDMI-Eingang für TV-Receiver.

Foto: Reuters

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Da alle Spiele, auch Blu-ray-Games, installiert werden müssen und bis 50 GB Daten fassen, könnte der Stauraum in absehbarer Zeit voll sein. Mit einem kommenden Update sollen externe USB-Festplatten für Abhilfe sorgen. Wann, ist nicht bekannt.

Foto: Reuters

Der Controller wurde um präzisere Sticks und vibrierende Abzüge verfeinert, was sich etwa beim Gasgeben oder beim Schießen bemerkbar macht.

Foto: Microsoft

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Nicht zeitgemäß: Zum Betrieb werden zwei AA-Batterien benötigt, ein Akkupack samt Ladestation ist optional erhältlich.

Foto: AP

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Der Kinect-Sensor ist präziser als jener des Vorgängermodells und erkennt Bewegungen der Anwender nun genauer - er sieht auch, ob die Hände offen oder zur Faust geballt sind.

Foto: Reuters

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Eine wirkliche "Killer-Anwendung" ist die eingeschränkte Sprachnavigation auf der Konsole nach wie vor genauso wenig, wie auf dem Handy.  

Foto: AP

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Startet man die XBO, erwartet einen der in Kacheln aufbereitete Home-Screen mit einer Übersicht zu den eigenen Spielen und Apps, Mitteilungen von Freunden und zuletzt genutzten Programmen.

Foto: AP

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Der Gebrauch der meisten verfügbaren, gut gemachten Apps wie Internet Explorer, Skype für Videochats, Xbox Music oder der Online-Speicher SkyDrive bedingt ein kostenplichtiges Abo des Premiumdienstes Xbox Live Gold.

Foto: AP

"Zoo Tycoon" ist einer der witzigeren Starttitel der XBO.

Foto: Microsoft

Die Demo zu "Kinect Sports Rivals" kann die Kinect zur Spielsteuerung nicht bewerben.

Foto: Microsoft

"Ryse: Son of Rome" fällt unter die Kategorie "nicht jugendtauglich".

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"Dead Rising 3" bereitet sinnfreien Spaß, leidet aber unter Performance-Problemen.

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"Forza Motorsport 5" ist der technische Vorzeigetitel zum Start.

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Menschen konsumieren heute mehr Medien als je zuvor und nutzen dafür multifunktionale Plattformen. Mit der Xbox One (XBO) will Microsoft diesen Konvergenzgedanken in die Wohnzimmer führen und hat dafür ein System kreiert, das Games, TV, Musik und Online-Inhalte in einem Datenstrang auf den Fernseher bringt. Gleichzeitig soll die parallele Nutzung der unterschiedlichen Angebote einfacher erfolgen. Eine optimierte Benutzeroberfläche und die gegenüber Xbox 360 präzisere Bedienung mit Gesten und Sprache per Kinect-Sensor machen dies möglich. Acht Jahre nach dem Start der Xbox 360 erscheint am 22. November ein Multimediasystem, das sehr viel will und (noch) nicht alles kann.

Design und Hardware

Das Design der Xbox One ist wuchtig, aus massivem Plastik, erinnert an einen überdimensionierten Videorekorder und nimmt für eine modernes Stück Heimelektronik sehr viel Platz ein. Ein Blick ins Innere verrät weshalb: Ein beachtlicher Teil der Box ist leer, um Raum für eine gute Belüftung bei niedrigem Geräuschpegel zu sorgen. Die Lüftungsschlitze an der Oberseite dürfen nicht verdeckt werden, am besten soll das Gerät freistehen - allerdings nicht aufrecht, da das Blu-ray-Laufwerk nicht dafür ausgelegt ist. Der Netzteilziegel wurde ebenso ausgelagert. Offensichtlich wollten die Designer in jedem Fall verhindern, dass die XBO ein ähnliches Überhitzungsschicksal wie ihre Vorgängerin erleidet, die in den Anfangsjahren Ausfallraten von bis zu 50 Prozent verzeichnete.

Unter der Haube werkt ein AMD-Prozessor mit 8 Kernen und 1,75 GHz Taktrate. Der im gleichen Die verschmolzene Grafikprozessor arbeitet mit 853 MHz und leistet den Herstellerangaben zufolge 1,23 TFLOPS. CPU und GPU greifen auf einen gemeinsamen DDR3-Arbeitsspeicher mit 8 GB zu, wobei 3 GB für die drei Betriebssysteme (Xbox OS, Windows 8 Kernel, Hypervisor) reserviert werden. Die für Grafikberechnungen geringe Durchsatzrate des DDR3-Speichers soll durch einen 32 MB kleinen, aber dreimal so flotten eSRAM-Chip ausgeglichen werden. Spiele und Downloads finden auf einer nicht austauschbaren Festplatte mit 500 GB Platz. Da alle Spiele, auch Blu-ray-Games, installiert werden müssen und bis 50 GB Daten fassen, dürfte der Stauraum in absehbarer Zeit voll sein. Mit einem kommenden Update sollen externe USB-Festplatten für Abhilfe sorgen. Wann dies nachgeliefert wird, ist aber nicht bekannt. Einen Einblick, wie viel Festplattenspeicher bereits belegt ist, gibt das System nicht.

Der Controller und Kinect

Der Controller wurde um präzisere Sticks und vibrierende Abzüge verfeinert, was sich etwa beim Gasgeben oder beim Schießen bemerkbar macht. Er ist ergonomisch geformt und liegt sehr gut in der Hand, gravierende Änderungen zum Xbox 360-Gamepad wurden allerdings nicht vorgenommen. Unpraktisch ist, dass der Anschluss für das mitgelieferte Mono-Headset abermals proprietär ist und kein bestehendes Zubehör zulässt. Ebenfalls nicht zeitgemäß: Zum Betrieb werden zwei AA-Batterien benötigt, ein Akkupack samt Ladestation ist optional erhältlich. Nachdem praktisch jedes elektronische Gerät heute über USB geladen wird (Handys genauso wie auch die PlayStation-Controller oder ein Nintendo 3DS) wäre es an der Zeit gewesen, auch dem Xbox-Controller diese Art der Stromzufuhr zu verleihen. 

Kinect ist eine breite, aber schlichte Kameraleiste, die unterhalb oder oberhalb des Fernsehers und im Abstand von ca. 1,5 Meter zum Spieler platziert werden muss. Der eingebaute Infrarotsensor ist präziser als jener des Vorgängermodells und erkennt Bewegungen der Anwender nun genauer - er sieht auch, ob die Hände offen oder zur Faust geballt sind. Die Kamera löst mit 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde auf und erlaubt HD-Video-Chats via Skype und die Gesichtserkennung, was beispielsweise zum automatischen Einloggen in den Xbox Live-Account genutzt wird. Die vier Mikrofone dienen zur Sprachsteuerung und können Hintergrundgeräusche herausfiltern.

Ein neues Zuhause

Startet man die XBO, erwartet einen der in Kacheln aufbereitete Home-Screen mit einer Übersicht zu den eigenen Spielen und Apps, Mitteilungen von Freunden und zuletzt genutzten Programmen. Links davon lassen sich Favoriten wie zu einzelnen Spielen, Apps aber auch Webseiten setzen, rechts geht es fließend über zu den Angeboten des Download-Stores und der Musik- und Video-Streaming-Services. Shoppen steht im Zentrum. Es ist eine individualisierbare und gleichzeitig gut sortierte Benutzeroberfläche, die sich optisch in Microsofts Produktwelt rund um Windows 8 und Windows Phone einfügt. Die Neigung, alles in Kategorien zusammenzufassen, kann hingegen auch dazu führen, dass man die eine oder andere Einstellung erst einmal suchen muss. Bei den Spielerprofilen hat sich auch etwas getan. Diese sind nun übersichtlicher und man kann mehr Freunde als zuvor sammeln (1.000) und wie bei Twitter unbegrenzt Leuten folgen. Eine Integration in populäre soziale Netzwerke wie Facebook gibt es aber nicht.

Video: Xbox One-Demo von Microsoft

Multitasking

Viel Wert legten die Entwickler auf Multitasking. Ruft man ein Spiel oder einen Film auf, kann man jederzeit zwischen den zuletzt geöffneten Anwendungen hin und her wechseln und diese parallel nutzen. Erfolgt ein Skype-Anruf oder braucht man etwas aus dem Internet, muss man seine Session nicht beenden, sondern dockt eine zweite App einfach an die Hauptanzeige an. So kann man gleichzeitig ein Fußballmatch verfolgen und eine Runde in "Need for Speed" drehen. Letzteres ist möglich, da sich die Konsole mit einem beliebigen HDMI-Signal speisen lässt und dieses in das Interface einbettet. Auf diese Weise kann man seinen Kabel- oder Sat-Receiver durch die XBO schleifen und muss zur parallelen Nutzung von TV und Konsole nicht mehr zwischen Fernsehereingängen wechseln. Einen Receiver ersetzt die XBO dadurch allerdings nicht. Wenn man nicht über den optional erwerbbaren Infrarotblaster verfügt, muss man zum Umschalten zwischen den TV-Kanälen erst wieder zur TV-Fernbedienung greifen. Das Durchschleifen des HDMI-Kabels vom Receiver hat zudem den Haken, dass man zum Fernsehen immer die XBO anschalten muss.

Nicht immer rund

Eine Universalität, die "out of the box" nicht immer rund läuft und limitiert ist. Zunächst benötigt es beim ersten Anschalten der XBO ein Software-Update, um überhaupt loslegen zu können. Weiters bedingt der Gebrauch der meisten verfügbaren, gut gemachten Apps wie Internet Explorer, Skype für Videochats, Xbox Music oder der Online-Speicher SkyDrive ein kostenplichtiges Abo des Premiumdienstes Xbox Live Gold. Gleiches gilt für Online-Gaming.

Zudem gibt es ein paar Situationen, in denen die gleichzeitige Nutzung zweier Anwendungen eingeschränkt wird. So ist es nicht möglich, ein Spiel zu spielen und gleichzeitig Videozuchatten. Bei Dritthersteller-Anwendungen wird Andocken teils gar nicht unterstützt. Will man während des Spielens Musik hören, muss die Musik-App auch angedockt werden und nimmt dadurch wie alle Programme einen Teil des Bildschirms ein - sinnvoller wäre es, wenn diese komplett im Hintergrund liefe. Bei angedockten Webseiten besteht wiederum der Nachteil, dass die Anzeige stark verkleinert ist, wodurch man sich rasch dabei ertappt, dass man aufs Andocken verzichtet und gleich zwischen den Apps wechselt oder am Smartphone nachschlagt. Eine Warnung bezüglich dem Wechsel zwischen Spielen: Das klappt zwar genauso flott wie bei jeder anderen App, allerdings wird dadurch ein Spiel ohne Vorwarnung beendet, wodurch ein nicht gespeicherter Spielfortschritt verloren geht.

Medienwelt

Mediendateien von externen Datenträgern werden zurzeit nicht unterstützt. Allerdings erlaubt die Xbox One dank DLNA-Anbindung über Xbox Music und Xbox Video den Medien-Stream über lokale Netzwerke von einem PC.

Wer über einen SkyDrive-Zugang verfügt, kann mit der XBO auf einen Online-Speicher zugreifen und Videos, Fotos und Musik auf die Konsole streamen. Allerdings: Unterstützt werden für Video nur MP4-Dateien und für Musik nur AAC-Dateien, MP3 und MKV beispielsweise nicht. Microsoft stellt Erstanmeldern 7 GB zur Verfügung.

Über den Blu-ray-Player können Filme und Musik-CDs abgespielt werden. Eine Youtube-App gibt es zum Österreich-Start leider noch nicht.

Der Internet Explorer ist auf der XBO eine gute und recht flotte Quelle für Informationen und unterstützt im Gegensatz zur Xbox 360-Ausgabe Webstandards wie HTML5 und CSS3. Darüber hinaus vereint er alle gängigen Features wie einen Privat-Modus, Popup-Blocker und Favoriten.

Folgende Dienste benötigen ein Xbox Live Gold-Abo:

  • Game DVR
  • Internet Explorer
  • Skype – Anrufe und Video-Gruppenanrufe
  • Xbox Music - Musik-Streaming (Xbox Music Pass erforderlich).
  • Xbox Fitness (Xbox Fitness Abonnementpass erforderlich)
  • SkyDrive
  • Machinima
  • Twitch
  • TED
  • MUZU TV
  • Eurosport
  • Online-Gaming

Für alle Spieler zugänglich:

  • Xbox SmartGlass (Internet Explorer-Steuerung und Kontoverwaltung brauchen Gold)
  • Xbox Video

Video: Xbox One-Demo von Microsoft

Sprach- und Gestensteuerung

Österreichische Kunden müssen zum Start auf zwei Kernfunktionen verzichten: Die noch nicht lokalisierte Sprachsteuerung und den praktischen One Guide, der die übergreifende Suche von TV- und On-Demand-Inhalten erlaubt. Wer die Sprachsteuerung jetzt schon nutzen möchte, kann die Landeseinstellungen auf USA oder Deutschland setzen, verliert dadurch jedoch den Zugang zu lokalen Stores. Es ist nicht möglich, die Sprache getrennt vom Land zu definieren, was auch insofern ärgerlich ist, da man für die englische Sprachausgabe bei Spielen die Systemsprache ändern muss. Im Test der Sprachsteuerung wurden Befehle wie "Xbox go home" oder "Xbox gehe zu Internet Explorer" in 8 von 10 Fällen korrekt verstanden, was sich mit den Angaben vieler US-Kollegen deckt. In Spielen und Apps, die die Spracheingabe implementieren, muss man manches Mal öfter nachhaken. Wenn es funktioniert, ist dies gerade bei der Andock-Funktion sehr praktisch.

Wie bei jeder Sprachsteuerung steht man hingegen auch bei Kinect vor der generellen Hürde, mit einem Gerät zu sprechen. Wie schon Siri beim iPhone gezeigt hat, kann Sprachsteuerung hilfreich sein, wenn man etwa gerade keine Hand frei hat. Ist dies aber nicht der Fall, ist ein Tastendruck meist schneller oder schlicht vertrauter. Und funktioniert das Diktat wie für die Suche im Browser einmal nicht, lässt man es schnell ganz bleiben. Eine wirkliche "Killer-Anwendung" ist die eingeschränkte Sprachnavigation auf der Konsole nach wie vor genauso wenig, wie auf dem Handy.   

Mehr noch gilt dies für die Bewegungssteuerung. Die Menünavigation mit Handzeichen ist trotz genauerer Erfassung umständlich. Die unterstützten Spiele zum Start der XBO liefern ebenso keinen Kaufgrund. Nützlich hingegen: Die Kameraerfassung dient zum automatischen Anmelden eines Users. 

Spielleistung

Wer die vergangenen Jahre nur auf Konsole gezockt hat, wird die optische Weiterentwicklung bei Spielen schätzen. Jedoch aus Sicht eines technikaffinen Spielers fällt der visuelle Sprung trotz aufwändiger Titel wie "Ryse: Son of Rome" womöglich geringer aus, als man es sich von einem Generationswechsel erwarten würde. Noch spürbarer ist dies bei Titeln von Fremdherstellern. Einige Games wie "Call of Duty: Ghosts" oder "Battlefield 4" weisen gegenüber den Xbox 360-Versionen zwar bessere Effekte, aber keine höhere Auflösung (720p) auf. Die volle Pixelzahl aktueller Fernseher von 1080p wird nur von manchen Werken wie "Forza Motorsport 5" oder "FIFA 14" genutzt. Was insofern ärgerlich ist, da man die Schärfe von Full HD-Bildern heute durch Blu-ray-Filme oder PC-Games gewohnt ist und schließlich auch seine Investition ausreizen möchte. 

Dies ist wohl Microsofts allgemeinem Fokus auf Multifunktionalität zuzuschreiben, der bei einer leistbaren Hardware auf Kosten der Ressourcen geht, die für Games bereitgestellt werden können. Ebenfalls beeinträchtigend: Zur festen Integration von Kinect, sowie das praktische Multitasking werden Teile der Grafikleistung (10 Prozent) und des Arbeitsspeichers (3 GB) für das System reserviert.

Abwärtskompatibel zu Spielen der Xbox 360 ist die Xbox One nicht.

Gaming-Features

Hier darf man allerdings zuversichtlich sein, dass kommende Spiele aufgrund stetiger Optimierung deutlich mehr hermachen werden. Grafik ist aber bekanntlich nicht alles und vielen Konsumenten werden optische Details weniger am Herzen liegen. Gut, dass an anderen Stellen ebenso an einem besseren Spielerlebnis geschraubt wurde. Mehrspielerpartien etwa werden durch ein SmartMatch-System fairer gestaltet. Mit GameDVR kann man die letzten fünf Minuten seines Spiels festhalten, bearbeiten, kommentieren und teilen. Umständlich ist, dass es dafür keinen Shortcut gibt, sondern man GameDVR manuell oder per Sprache an das Spiel andocken muss.

Was noch fehlt und 2014 nachgereicht werden soll: Eine Streaming-Funktion via Online-Plattform Twitch. Zukunftsträchtig ist Microsofts Koppelung der Konsole mit Smartphones und Tablets via SmartGlass-App, wie es auch Sony mit der PlayStation 4 und andere Hersteller machen. Noch nutzen nicht viele Games diese Funktion, doch bei "Battlefield 4" kann man beispielsweise mit dem Touchscreen in einen Commander-Modus wechseln oder bei "Dead Rising 3" lassen sich per Smartphone Luftschläge anfordern. Plattformübergreifende Ideen, die erst in den Kinderschuhen stecken.

Video: Forza Motorsport 5 

Die Spiele zum Start

Das Spielportfolio der Xbox One umfasst zum Start Titel für viele Geschmäcker. Was technisch in der Konsole steckt, zeigt am besten das Rennspiel "Forza Motorsport 5". Die Autos sehen täuschend echt aus, die Strecken zwar nicht, glänzen aber mit stimmungsvollen Lichteinfällen. Die Aufzeichnung des Spielerverhaltens auf Online-Servern trägt zur Intelligenz der Computerfahrer bei. Der Umfang fällt im Vergleich zum Vorgänger leider deutlich kleiner aus. Eine spaßige Alternative zur Simulation ist übrigens der sehr gelungene Arcade-Racer "Need for Speed: Rivals".

Grafisch ebenso eindrucksvoll und brutal blutig ist das Schlachtenepos "Ryse: Son of Rome". Fordernde Schwertkämpfe in historischer Umgebung machen es zum Vorzeigetitel. Sinnfreies Zombie-Abschlachten erlaubt "Dead Rising 3". Hunderte Untote auf einem Haufen und endlos viele Mordinstrumente machen kreativ und zwingen die Hardware jedoch auch seufzend konstant in die Knie.

Video: Ryse: Son of Rome

Mehr Köpfchen benötigt das Aufbauspiel "Zoo Tycoon" und zaubert Alt wie Jung ein Lächeln auf die Lippen. Enttäuschend ist das Fehlen eines überzeugenden Spiels für die Bewegungssteuerung Kinect. Die Demo zu "Kinect Sports Rivals" lässt freihändig Jetski fahren und funktioniert technisch gut, lieber würde man aber mit einem Controller wellenreiten. Bessere Sportspiele findet man im Basketball-Hit "NBA 2K14" und im virtuellen Bolzplatz von "FIFA 14". Shooter-Fans sollten zu "Battlefield 4" greifen.

Was der XBO noch fehlt, ist eine florierende Indie-Szene mit Werken abseits des Mainstreams. Auch gibt es abseits des Prügelspiels "Killer Instinct" keine Free2Play-Werke, die Spielern einen günstigen Einstieg in die neue Spielwelt ermöglichen. Gerade kleinere Download-Werke aber könnten in die absehbare Vollpreiskost frischen Wind bringen. 

Für den Konsolenstart ist es ein sehr solides Line-up, das für viele Wochen unterhält, wenngleich wie so oft am Anfang einer neuen Generation der eindeutige System-Seller fehlt. Wer sich noch bis Anfang 2014 gedulden kann, sollte spannendere Werke wie den Hacker-Thriller "Watch Dogs" und den Mech-Shooter "Titanfall" im Auge behalten. Danach versprechen die Endzeittitel "Destiny" und "The Division" sowie das Mystery-Drama "Quantum Break" und das nächste "Halo" reichlich Blockbuster-Kost.

Folgende Spiele gibt es bis Ende 2013:

  • Assassin's Creed IV Black Flag (Ubisoft)
  • Battlefield 4 (Electronic Arts)
  • Call of Duty: Ghosts (Activision)
  • Crimson Dragon (Microsoft Studios)
  • Dead Rising 3 (Microsoft)
  • FIFA 14 (Electronic Arts)
  • Fighter Within (Ubisoft)
  • Forza Motorsport 5 (Microsoft Studios)
  • Just Dance 2014 (Ubisoft)
  • Killer Instinct (Microsoft Studios)
  • LEGO Marvel Super Heroes (Warner Bros. Interactive)
  • Lococycle (Microsoft Studios)
  • Madden NFL 25 (Electronic Arts)
  • NBA 2K14 (2K Sports)
  • NBA LIVE 14 (Electronic Arts)
  • Need for Speed: Rivals (Electronic Arts)
  • Peggle 2 (Electronic Arts)
  • Powerstar Golf (Microsoft Studios)
  • Ryse: Son of Rome (Microsoft Studios)
  • Skylanders: Swap Force (Activision)
  • Zoo Tycoon (Microsoft Studios)
  • Zumba Fitness: World Party (Majesco)

Video: Die Launch-Games im Überblick

Fazit

Die Xbox One ist ein vielseitiges System, das versucht, die Universalität von Multifunktionsgeräten wie Tablets ins Wohnzimmer zu übersetzen. Das gelingt zu einem Großteil mit Hilfe einer flotten und logisch aufgebauten Benutzeroberfläche für TV, Games, Musik und Online-Dienste. Dieser Idee nicht zuträglich ist, dass sich viele dieser Multimedia-Anwendungen hinter einer Paywall in Form von Xbox Live Gold verstecken. Ohne Abo macht die Konsole nur halb so viel Freude. Die TV-Integration ist ein kluge Überlegung, ohne direktem Signalzugang für Sat oder Kabel aber nur bedingt praktisch. Viele weitere Funktionen werden erst zu einem späteren Zeitpunkt nachgeliefert. Das Bedienkonzept hinter Kinect mit Sprach- und Gestensteuerung geht noch nicht auf. Einerseits, weil der Feinschliff fehlt, andererseits, weil der überzeugende Einsatzzweck auf sich warten lässt. Das ist schade, denn ein Gutteil des Preises von 499 Euro ist auf die feste Integration von Kinect zurückzuführen. Die Vision von der alles abdeckenden Plattform macht die Xbox One in Sachen Nutzerfreundlichkeit zu einer vorausschauenden Medienzentrale. Sie ist dadurch aber auch die teuerste und dabei nicht die leistungsstärkste der neuen Spielkonsolen. Ansätze, die sich in der Zukunft bezahlt machen oder rächen könnten. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 21.11.2013)