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Der rumänische Präsident Basescu hat da eine Idee: Die Republik Moldau soll zu Rumänien gehören.

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Bukarest – Der rumänische Staatschef Traian Basescu hat in einem Interview für das öffentliche Fernsehen (TVR1), erklärt, dass das nächste politische Großprojekt Rumäniens nach dem NATO- beziehungsweise EU-Beitritt die Vereinigung mit der Republik Moldau sein müsse, "weil Blut dicker ist als Wasser", fügte aber hinzu, dass dies nicht "morgen" geschehen werden könne.

Die Aussage Basescus erfolgt im Kontext des bevorstehenden Ostpartnerschaft-Gipfels in der lettischen Hauptstadt Vilnius, bei dem Moldawien das Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnen wird. Dies ist seit dem Antritt pro-westlicher Regierungen im Jahr 2009 der erste konkrete Schritt Moldawiens in Richtung einer Orientierung hin zur EU, beziehungsweise einer Abkehr von der Einflusssphäre der ehemaligen Sowjetunion.

Moldau seit 1991 unabhängig

Das als ärmstes Land Europas geltende Moldau war 1991 beim Zerfall der Sowjetunion als unabhängige Republik ausgerufen worden. Das mehrheitlich rumänischsprachige Moldau, das vom gleichnamigen rumänischen Landesteil durch den Fluss Prut getrennt ist, war bis 1812 sowie zwischen den beiden Weltkriegen Teil Rumäniens. Mit dem Friedensvertrag von 1947 fiel das damalige "Bessarabien" an die Sowjetunion. Umfrageergebnissen zufolge gibt es in Rumänien seit den 1990er Jahren eine relativ konstante Mehrheit für eine Wiedervereinigung.

Die Vereinigung könne keinesfalls "brutal oder gegen den Willen der Rumänien beiderseits des Pruts" erfolgen, sagte Basescu. Zugleich betonte er, dass "ein Volk, das die Gelegenheit hat, sich zu vereinigen, niemals darauf verzichten wird". Trotz einer beachtlichen unionistischen Strömung blieb die Mehrheit der Moldawier in Umfragen bezüglich einer möglichen Vereinigung mit Rumänien bisher eher verhalten, wie Basescu selbst nach einem Besuch in Chisinau im Sommer eingestand. Sobald in Chisinau ein Interesse an einer Wiedervereinigung aufkomme, werde Rumänien "ohne zu zögern" positiv antworten, sagte der Präsident. (APA, 28.11.2013)