Positive Stimmung im Finanzbereich: Es wird wieder nach Fachkräften gesucht.

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In letzter Zeit häuften sich die Anzeichen für positivere Jobaussichten im Finanz- und Rechnungswesen deutlich. Das "Boomjahr", das der Personaldienstleister Robert Half nun mittels jährlich durchgeführter Arbeitsmarktstudie für 2014 prophezeit, kam dann doch etwas überraschend. Die Studie wird jährlich in 17 Ländern weltweit erhoben - in Österreich wurden 100 Chief Financial Officers (CFO) befragt. Geschuldet ist dieser Job-Boom laut Robert Half der Erwartung einer positiven Konjunkturentwicklung. Die befragten CFOs gaben sich fast durchwegs optimistisch.

Zuversicht macht sich breit

84 Prozent der befragten Finanzchefs blicken positiv auf das kommende Geschäftsjahr und bewerten die Wachstumsperspektiven positiv - 16 Prozent davon seien laut Umfrage sogar "sehr zuversichtlich". Einen kritischeren Blick auf die Wirtschaftsentwicklung haben nur elf Prozent der Befragten; nur fünf Prozent seien unentschlossen, heißt es weiter. Zuversicht, die sich nicht nur auf die Branche beziehe, sondern vor allem auf das eigene Geschäft: 85 Prozent der Finanzmanager bestätigten das. Jeder Dritte (29 Prozent) sehe dem Wachstum seines eigenen Unternehmens nichts im Wege stehen. Das erkläre die gesteigerte Nachfrage nach Fachkräften.

Gute Aussichten

81 Prozent der befragten CFOs in Österreich gaben an, im ersten Halbjahr neue Finanz-Fachkräfte einstellen zu wollen - ein Drittel (27 Prozent) für neu geschaffene Positionen, mehr als die Hälfte (54 Prozent) für die Nachbesetzung frei gewordener Arbeitsplätze. Das seien laut Studienautoren deutlich mehr neue Jobs im Vergleich zu 2013. Dachten im ersten Halbjahr 2013 noch 19 Prozent der befragten Unternehmen an die Schaffung neuer Stellen, taten das 2014 fast ein Drittel der befragten CFOs. Gleichzeitig sei die Zahl jener Unternehmen, die offene Positionen mit Fachkräften nachbesetzen wollen im Jahresvergleich gleich geblieben (54 Prozent), so die Studie weiter. Der Jobabbau im Finanz- und Rechnungswesen gehe maßgeblich zurück.

Harte Konkurrenz um Personal

So angenehm die zunehmenden Jobmöglichkeiten für potenzielle Bewerber seien, die Unternehmen selbst stelle das vor Herausforderungen, heißt es seitens Robert Half. Mit dem steigenden Bedarf an passenden Mitarbeitern, werde die ohnedies schon schwierige Personalsuche im Bereich sicher noch aufwändiger. Dennoch, die Unternehmen geben sich fast durchwegs optimistisch und wollen laut eigenen Angaben die positiven Aussichten für den Ausbau ihrer Geschäfte nutzen. Geplant sei, die zusätzlichen Personalkapazitäten in folgenden Bereichen einzusetzen:

  • 52 Prozent benötigen mehr Leute für die Umsetzung neuer Projekte und Initiativen,
  • 44 Prozent der Befragten plant die Erschließung neuer Märkte,
  • 41 Prozent der Unternehmen erwarten nationales Geschäftswachstum und
  • für je ein Drittel (30 Prozent) sei die Personalaufstockung für eine internationale Expansion und den Ausbau des Produkt- und Leistungsportfolios notwendig, heißt es in der Befragung. (Heidi Aichinger, derStandard.at, 30.1.2014)