Gewinner in der Kategorie Einfamilienhaus: Das Projekt "Oravarinne Passive Houses" im finnischen Espoo, geplant von Kimmo Lylykangas Architects.

Foto: Kimmo Lylykangas Architects

Der neue Raiffeisen-Büroturm am Wiener Donaukanal (Planer: ARGE Atelier Hayde & Architektur Maurer & Partner) kam immerhin ins Finale der Kategorie Sonderbauten / Bürogebäude.

Foto: ARGE Atelier Hayde & Architektur Maurer & Partner

Am vergangenen Wochenende fand im deutschen Aachen die 18. Internationale Passivhaustagung statt. Auf dieser wurden auch wieder die begehrten "Passive House Awards" verliehen, dabei wurden diesmal sechs Gebäude und eine Region ausgezeichnet.

Aus mehr als 100 Einreichungen hatten es auch zwei Objekte aus Österreich auf die "Shortlist" mit nur noch 21 Objekten geschafft, nämlich das Justizzentrum Korneuburg und das Passiv-Bürohaus von Raiffeisen am Wiener Donaukanal. Beide gingen dann allerdings leer aus.

Sieben Gewinner in sechs Kategorien

In sechs Kategorien kürte die Jury sieben Gewinner; bei den Einfamilienhäusern gab es nämlich gleich deren zwei. Im folgenden die Liste der Siegerprojekte:

  • Einfamilienhaus

Hier gewann ein Projekt von Plumbob Architects in Philadelphia, das in einem dicht besiedelten Stadtteil mit einer praktischen Raumanordnung überzeugte. "Ex aequo" ging der erste Preis außerdem an ein von Kimmo Lylykangas Architekts entworfenes Ensemble im finnischen Espoo, bei dem kompakte Hauskerne von intelligent gestalteten Hüllen umgeben werden.

  • Mehrfamilienhäuser

Hier wurde ein Nullemissionshaus in Berlin von Deimel Oelschläger Architekten Partnerschaft ausgezeichnet. Die Jury des Awards würdigte nicht nur die energetischen Eigenschaften des Gebäudes, sondern auch die abwechslungsreiche Fassade sowie die sorgfältig ausgearbeiteten Details an den Balkonen und Verschattungen.

  • Sanierungsprojekt

In dieser Kategorie wurde das New Yorker „Tighthouse" von Fabrica718 / Studio Cicetti ausgewählt. In dem 114 Jahre alten Reihenhaus im Stadtteil Brooklyn sei in vorbildlicher Weise unter Beibehaltung des ursprünglichen Charakters moderner Wohnraum geschaffen worden.

  • Weiterbildungseinrichtung

Hier wurde die deutsche ArchitekturWerkstatt Vallentin im südkoreanischen Goesan von der Jury zum Sieger gekürt. Die Jury hob hervor, dass sich das inmitten von Wäldern und Bergen gelegene Gebäude nicht nur in die umgebende Landschaft einfüge, sondern dazu beitrage, diese noch aufzuwerten.

  • Regionen

Hier ging der Award an das Umweltamt in Heidelberg für die "Bahnstadt Heidelberg". Das Amt habe mit einer weitsichtigen Energieplanung für den neuen Stadtteil Bahnstadt gezeigt, wie das Passivhaus auch für umfassende Bauvorhaben zum Standard werden kann, urteilte die Jury.

  • Sonderbauten / Bürogebäude

Hier setzte sich das Kunstmuseum in Ravensburg von Lederer Ragnarsdóttir Oei Architekten durch. Bemerkenswert sei hier etwa die Einbindung in das historische Stadtensemble durch die Ziegelfassade, erklärte die Jury.

Der Passive House Award 2014 wurde vom Passivhaus Institut im Rahmen des europäischen Projekts PassREg (Passive House Regions with Renewable Energies) verliehen. Voraussetzung für die Teilnahme war eine Zertifizierung, mit der das Einhalten der Kriterien des Passivhaus-Standards nachgewiesen wurde (EnerPHit-Standard bei Sanierungen).

Die Gewinner in den Kategorien für Einzelgebäude können sich über ein Preisgeld von 5.000 Euro freuen. Insgesamt wurden mehr als hundert Projekte für den Award eingereicht. (red, derStandard.at, 28.4.2014)