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Alkoholkonsum verursacht rund 200 Krankheiten.

Foto: dpa-Zentralbild/Jens Büttner

Mehr als drei Millionen Menschen weltweit sind 2012 durch Alkohol gestorben. Wegen des Konsums von Bier, Schnaps und Wein steige das Risiko von rund 200 Krankheiten, darunter auch von vielen Krebsformen, so die WHO. Zudem komme es infolge übermäßigen Alkoholgenusses zu Gewalttaten. Hier müssten die Staaten gegensteuern, forderte der WHO-Experte Oleg Tschestnow: "Es muss mehr getan werden, um die Bevölkerung vor den negativen gesundheitlichen Folgen des Alkoholkonsums zu schützen."

Stabil auf hohem Niveau

Trendanalysen zeigten, dass die konsumierte Alkoholmenge in Europa, Afrika und Amerika in den vergangenen fünf Jahren auf hohem Niveau zwar stabil geblieben sei. Der Verbrauch wachse aber in Südostasien sowie in Ländern des westlichen Pazifiks. Den höchsten Alkoholverbrauch pro Person weist Europa auf.

Dem Report zufolge trinkt im Schnitt jeder Mensch auf der Welt, der 15 Jahre oder älter ist, 6,2 Liter puren Alkohol pro Jahr. Nur 38,3 Prozent der Menschen trinken überhaupt Alkohol - womit diese durchschnittlich 17 Liter pro Jahr konsumierten. Am stärksten von den sozialen und gesundheitlichen Folgen des Alkohols seien arme Menschen betroffen. Ihnen fehle meist auch eine hochwertige Gesundheitsversorgung. Weltweit fallen deutlich mehr Männer als Frauen dem Alkoholmissbrauch zum Opfer.

Die Österreicher tranken laut der Studie 10,3 Liter reinen Alkohol pro Jahr. Auf die Männer entfielen dabei durchschnittlich 15,4 Liter, auf Frauen 6,3 Liter. Beliebtestes alkoholisches Getränk hierzulande ist Bier mit 50 Prozent, gefolgt von Wein mit 36 Prozent und Spirituosen mit 14 Prozent. 18 Prozent der Österreicher über 15 Jahren haben noch nie Alkohol konsumiert.

Der WHO-Bericht erfasst die Situation in 194 Ländern. Neben dem Konsumverhalten wurden auch die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit sowie die politischen Maßnahmen in den Blick genommen. Während in einigen Ländern Steuern auf Alkohol, Altersbeschränkungen sowie Regeln für die Vermarktung existierten, hätten andere Staaten bei der Eindämmung des Alkoholkonsums noch Nachholbedarf, erklärte die WHO. (Reuters/APA, derStandard.at, 12.5.2014)