Im Nachtbetrieb sollen ab 2017 nur noch Niederflurstraßenbahnen unterwegs sein.

Foto: Wiener Linien / Thomas Jantzen

Nach wiederholten Übergriffen auf Mitarbeiter der Wiener Linien in den vergangenen Monaten reagierten nun die Verkehrsbetriebe. Gemeinsam mit Öffi-Stadträtin Renate Brauner präsentierte Geschäftsführer Eduard Winter ein Fünf-Punkte-Programm. So werden in einigen Monaten 120 Straßenbahnen mit einer erhöhten Glaswand bei der Fahrerkabine und Videoüberwachung ausgestattet werden. Kameras wird es auch in 70 Niederflurstraßenbahnen und mehreren Nachtbussen geben.

Nach Sonnenuntergang sollen ab dem Jahr 2017 zudem nur noch Niederflurstraßenbahnen auf den Schienen unterwegs sein. Sie bieten durch ihre abgetrennte Fahrerkabine mehr Sicherheit. Der Zeitpunkt für den Vollbetrieb wurde so gewählt, da erst ab dann genügend ULF-Modelle zur Verfügung stehen.

Hellere Endhaltestellen

Der Wunsch der Wiener-Linien-Mitarbeiter nach helleren Endhaltestellen in den Abend- und Nachtstunden soll erfüllt werden. Das Verkehrsunternehmen wird dafür Gespräche mit der Polizei und der Magistratsabteilung 33, das für Beleuchtung zuständig ist, führen.

Insgesamt zwei Millionen Euro werden die Wiener Linien für die Umsetzung des Sicherheitspakets in die Hand nehmen. "Wir wollen und müssen alles tun, damit unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst gut geschützt sind", sagt Winter in einer Aussendung: "Übergriffe, wie es sie in letzter Zeit gegeben hat, sind nicht zu tolerieren."

Für den Betriebsrat ist das Paket ein "Schritt in die richtigste Richtung". Der Vorsitzende Kurt Wessely sagte in einer Aussendung, dass die Forderungen dadurch allerdings noch "bei weitem nicht" erfüllt seien. (bbl, derStandard.at, 4.6.2014)