Die Vorgabe an die PPAG-Architekten lautete: "Den Park ins Haus holen."

Foto: Heribert Corn/http://www.corn.at

Innen Terrazzoboden, Eichenholz und Stoff, außen Aluminium - und, vor allem, große, nach oben ausfahrende Fenster.

Foto: Heribert Corn/http://www.corn.at

Wien – Links vom Eingang, durch die Glastüre einsehbar, ist die Brigade in der unveränderten Küche am Werk. Mit Ausnahme des Herzstücks aber ist Österreichs nominell bestes Restaurant Steirereck (zwei Sterne, vier Hauben, Platz 16 unter den World’s 50 Best Restaurants) nicht wiederzuerkennen. Und nicht nur, weil neben Kellnern auch noch Handwerker durch die Gänge flitzen, die Fassade nicht ganz fertig ist und der große Gastraum überhaupt erst in mehreren Wochen bezugsfähig sein wird.

"Den Park an den Tisch holen"

Wo einst die Terrasse war, greifen nun vier „Finger“ zum Stadtpark hin. "Den Park an den Tisch holen“ war die Vorgabe, die Heinz und Birgit Reitbauer an die PPAG-Architekten stellten. Bei Schönwetter können die bis zum Boden reichenden Fensterflächen nach oben ausgefahren werden, worauf man an fast allen Tischen des neuen Bereichs den Eindruck hat, unter Dach und doch mitten im Park zu sitzen. Manche (siehe Bild links) blicken lediglich durchs Fenster des nebengelegenen Fingers.

Innen wurde mit Terrazzo aus Wiener Donaukiesel und steirischem Sand, mit Täfelungen aus Eiche und Stoff und mit feingliedrigen Thonet-Sesseln ein deutlicher Schritt weg von der überdekorierten Linie des früheren Gastraums gemacht. Was von Heinz Reitbauer ursprünglich als „Facelift“ angekündigt wurde, ist ein massiver Umbau – durchaus zum Besseren – geworden.

Unterirdische Experimente

Die für den Betrieb wesentlichste Neuerung aber ist unterirdisch, wo eine Labor- und Vorbereitungsküche gebaut wurde, auch um sich noch intensiver als bisher der Konservierung und Fermentation von Obst und Gemüse widmen zu können. Offiziell geht es am 23. Juni los, die ersten Gäste aber tafeln bereits seit Dienstag. (corti, DER STANDARD, 18.06.2014)