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Papst Franziskus (hier beim gestrigen Mittagsgebet) entschuldigte sich heute bei Missbrauchsopfern.

Foto: AP Photo/Alessandra Tarantino

Rom/Vatikanstadt - Papst Franziskus hat an Montag wegen Kindesmissbrauchs durch Geistliche um Verzeihung gebeten. In der Predigt bei der Morgenmesse, die er im vatikanischen Gästehaus Santa Marta in Anwesenheit von sechs Missbrauchsopfern feierte, bat er "vor Gott und seinem Volk" um Verzeihung für die Missbrauchsfälle durch Priester.

Franziskus entschuldigte sich auch wegen der Versäumnisse der Kirche im Umgang mit Pädophilie-Fällen. Der Papst dankte mehrmals den sechs Missbrauchsopfern, je zwei aus Deutschland, Irland und England, die vom Bostoner Erzbischof Kardinal Sean O'Malley zu dem Treffen eingeladen wurden. "Ihre Anwesenheit hier ist ein Wunder der Hoffnung, das die tiefe Dunkelheit durchbricht", erklärte Franziskus. Während bei einigen Menschen Kindesmissbrauchs durch Priester den Glauben und die Hoffnung in Gott vernichtet habe, konnten sich andere noch stärker an den Glauben klammern.

Der Papst rief die Missbrauchsopfer auf, nicht nur den pädophilen Priestern, sondern auch den Geistlichen zu verzeihen, die die Missbrauchsfälle nicht angezeigt hatten. Der Papst bat um Unterstützung, damit die päpstliche Kommission zum Schutz von Minderjährigen die beste Strategie bei der Bekämpfung der Pädophilie unternehme. "Wir müssen alles Mögliche tun, damit diese Sünden nicht mehr vorkommen", betonte Franziskus. Mehr Aufsicht sei bei der Bildung von Geistlichen notwendig. (APA, 7.7.2014)