Wenn der Gartler seine Koffer packt, will auch die Versorgung des Gartens geklärt sein.

Illustration: Dennis Eriksson

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen - zum Beispiel von dem Wahnsinn der Vorbereitungen des Gartens auf die lange Absenz seines Gartlers. Was es da alles zu beachten gilt, macht eine zusätzliche Urlaubswoche für die Vorbereitungen nahezu unabdingbar.

Die Pflanzen brauchen Wasser, und sollte der Wettergott mit uns sein, dann brauchen sie davon reichlich. Das kann man qua ausgeklügelter Bewässerungssysteme gewährleisten, die mittels Zeituhr und diversen Programmen den Garten täglich des Morgens oder auch gerne öfters bewässern sollten - so nicht Unverhergesehenes passiert.

So also die Batterien der Zeituhr ausreichend frisch sind. So niemand während der Abwesenheit daran herummanipuliert. So kein Schlauch von einem Verbindungsstück rutscht und damit Teile des Gartens unter Wasser setzt - und andere Teile zu einer Wüste werden lässt. So keine alten Algenpartikel gleich einem Thrombus an heiklen Stellen die Versorgung verstopfen. So der Wasserdruck reicht, auch nach siebzig Metern verlegten Schlauchs noch genug Wasser für die kleinen Tröpferl-erzeuger bereitzustellen.

Am besten Bestechung

Das Risiko scheint gering. Aber wer es trotzdem scheut, der muss halt der Nachbarin schöne Augen machen, Muttern mit Rumzwetschken bestechen oder dem Hauswart einen Doppler in Aussicht stellen. Und selbst dann gibt es Leuchten, die nicht abchecken, dass der elektrische Rasenmäher, der natürlich auch in Abwesenheit seines Anschaffers seine Arbeit tut, über den Gartenschlauch fährt und in der Folge für Bewässerungschaos und beendete Freundschaften sorgt. Immer noch Lust auf Urlaub? (Gregor Fauma, Rondo, DER STANDARD, 11.7.2014)