Der Gefurchte Dickmaulrüssler ist ein gnadenloser Pflanzenfresser.

Illustration: Dennis Eriksson

Es gibt Feinde, und es gibt den Gefurchten Dickmaulrüssler "Otiorhynchus sulcatus". Ein doppeltes Ärgernis: Erst seine Larven, die fressen unsere Pflanzen von unter her zusammen. Dann die ausgebildeten Käfer: Diese Biester sind gnadenlos in ihrem Vorgehen. Sie schnitzen mit ihren Kiefern in wenigen Nächten aus einem stolzen Rosenstock ein kahles Adventgesteck. Todesstrafe!

Und sie arbeiten bei Nacht. Da hört man, wie sie sich an den Rosenblüten und Blättern gütlich tun. Sowie man sich ihnen spürbar nähert, lassen sie sich fallen und sind verschwunden. Fidibus. Man muss also vorsichtig sein, sich anschleichen und unter sie eine Schüssel halten, in die sie sich fallen lassen. Was mit dieser nächtlichen Ernte geschieht, sei der Fantasie vorbehalten - sicher nichts Gutes.

Abhilfe durch Nematoden

Der Schaden ist aber meistens schon passiert. Mögliche Abhilfe schaffen hier Nematoden. Das sind sehr kleine Fadenwürmer, die voll Wonne die Breitmaulrüsslerlarven verputzen. Man bekommt sie im ausgesuchten Online-Fachhandel als Pulver zu kaufen, löst sie in Gießwasser und beginnt die Kur im August/September, dann im April/Mai, wieder im August ... wer den Käfer jemals in seinen Beeten hatte, den schreckt dieser Aufwand nicht. Es häufen sich jedoch die Stimmen, dass es ohne Chemokeule nur bei kosmetischen Veränderungen bliebe.

Eine weitere Möglichkeit, den Dickmaulrüssler zu bekämpfen ist, ihm seine Leibspeise anzubieten, auf dass er diese besetze und sich so einfacher finden und absammeln lasse. Das Flammende Käthchen "Kalanchoe blossfeldiana" wäre so eine Lockpflanze, der er nicht widerstehen könne. Diese setzt man zu den befallenen Rosen ins Beet und macht sich bei Dunkelheit ans Absammeln. Ausprobieren! (Gregor Fauma, Rondo, DER STANDARD, 25.7.2014)