Berlin/Gaza - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat Israel und der radikalislamischen Hamas Völkerrechtsverstöße im Gaza-Krieg vorgeworfen. "Es ist sicher so, dass auf beiden Seiten Verletzungen des humanitären Völkerrechts erkennbar sind. Die Verhältnismäßigkeit der Mittel ist nicht in jedem Falle gewahrt", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der "Märkischen Allgemeinen Zeitung".

Beide Seiten müssten sich an die Grundsätze des Völkerrechts und der Menschenrechte halten, so Seiters. Dazu gehöre das Recht zur Selbstverteidigung, aber "es gibt auch den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel, und es besteht die Verpflichtung, zwischen Zivilpersonen und militärischen Objekten zu unterscheiden".

Die humanitäre Situation im Gazastreifen bezeichnete Seiters als grauenhaft. Für eine dringend nötige humanitäre Hilfe sei eine sofortige Waffenruhe unverzichtbar, die Vorräte im Gazastreifen würden zu Ende gehen. "Gebraucht werden vor allem Medikamente, Schmerzmittel und Verbandsmaterial", so Seiters. Der Rote Halbmond sei dringend auf Unterstützung angewiesen, auch auf Spenden. (APA, 30.7.2014)