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Malaria wird durch Anopheles-Stechmücken übertragenen und fordert jährlich mehr als 600.000 Menschenleben.

Foto: REUTERS/Mary F Adams/CDC

Der französische Pharmakonzern Sanofi läutet eine neue Phase im Kampf gegen die gefährliche Tropenkrankheit Malaria ein. Sanofi hat in sechs betroffene afrikanische Länder die ersten Großsendungen mit einem Medikament ausgeliefert, an das sich große Hoffnungen knüpfen.

Engpässe bekämpfen

Das Medikament soll Engpässe in der Behandlung von Malariakranken eindämmen. Dies wird möglich, weil Sanofi den Hauptwirkstoff Artemisinin, der bisher aus einer Pflanzenart gewonnen wurde, nun künstlich erzeugt, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Sanofi kann nach eigener Auskunft im Jahr 50 bis 60 Tonnen der halbsynthetischen Substanz produzieren und damit ein Drittel des weltweiten Bedarfs.

Bisher wurde Artemisinin in China aus dem Einjährigen Beifuß entnommen. Das führte je nach Ernteertrag zu Versorgungsproblemen und großen Preisschwankungen. In der industriellen Fertigung von Sanofi wird Zucker mithilfe genetisch modifizierter Hefe in eine Vorstufe von Artemisinin umgewandelt. Das Problem immer häufiger werdender gegen Artemisinin resistenter Malaria-Erreger wird damit aber nicht beseitigt. Sie verbreiten sich in manchen Regionen des Fernen Ostens immer mehr. Deshalb setzt man auf Kombinationstherapien mit Artemisinin.

Vor kurzem hat der britische Konzern GlaxoSmithKline (GSK) die Zulassung für den weltweit ersten Malaria-Impfstoff beantragt. An der durch Stechmücken übertragenen Krankheit sterben weltweit jedes Jahr mehr als 600.000 Menschen. Die meisten davon sind Kinder unter fünf Jahren in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. (APA, derStandard.at, 13.8.2014)